Wer an der Ladenkasse bargeldlos zahlen möchte, kann mit Karte zahlen oder mit dem Handy, mit Google Pay, Apple Pay oder Wero - oder seit neuestem auch mit PayPal.

Mit Paypal an der Ladenkasse zahlen: Diesen neuen Service möchte ich in einem Frankfurter Café ausprobieren. An der Ladentheke gibt Verkäuferin Lara meine Bestellung ein, einmal Cappuccino mit Gebäck, dann fragt sie: "Mit Karte?" - "Geht es hier dann auch mit Paypal zu zahlen?" -"Wir versuchen es mal.“

Auf meinem Handy öffne ich die PayPal-App, dort wird mir eine virtuelle Bankkarte angezeigt, mit der kann ich tatsächlich ohne Probleme zahlen: Touch-ID für PayPal ans Lesegerät - klappt.

Auch für Verkäuferin Lara ist das eine neue Erfahrung: "Ich wusste nicht, dass man so zahlen kann, aber es geht." Und zwar ohne, dass das Kartenlesegerät dafür verändert werden muss.

PayPal hauptsächlich für Online-Zahlungen

Den Zahlungsdienstleister PayPal kennen zwar die meisten Kunden im Café, aber hauptsächlich nutzen sie ihn bisher rein für Einkäufe im Internet: "Paypal habe ich, aber ich habe es an der Kasse noch nie benutzt." - "Ich habe noch nichts davon gehört, ich benutzte immer Apple Pay." - "Ich nehme immer Kreditkarte." - "Ich habe immer Bargeld, ist einfacher in der Hand zu halten.“

Aber Scheine und Münzen zücken die Deutschen an der Kasse immer seltener, laut Bundesbank wurde zuletzt 2023 in etwa der Hälfte aller Fälle bar gezahlt. Da wittert das US-amerikanische Unternehmen PayPal offenbar seine Chance.

Beim Bezahlen im Internet ist die Firma in Deutschland bereits vorn, das zeigt eine aktuelle Studie des Handelsinstituts EHI. Jetzt hat die Firma das Zahlen vor Ort im Geschäft für sich entdeckt, um die eigene Position noch auszubauen und die eigene Dienstleistung - Bezahlen mit dem Handy - bekannt zu machen.

PayPal: "Sehr einfach"

"Das mag für den ein oder anderen kompliziert oder technisch herausfordernd sein, mit unserer Lösung machen wir das für den Kunden sehr einfach", sagt Matthias Rosch. Er ist bei PayPal für Privatkunden und Finanzdienstleistungen zuständig. "Alles, was man braucht, ist ein hinterlegtes Bankkonto, das haben die meisten für die Online-Einkäufe bei uns und die PayPal-App.“

In Deutschland hätten schon Millionen Leute diese App. Die müssten sie aktualisieren, um den neuen Service zu nutzen. Dann funktioniere die App wie eine Art virtuelle Debitkarte, für Verbraucher sei der Service kostenlos und dazu sicher, erklärt Rosch: "In dem Moment, in dem der Kunde das Smartphone bei der Ladenkasse auflegt, wird ein Einmal-Code an das Kartenterminal übermittelt, das auch nur für diese eine Zahlung genutzt werden kann."

Es würden keine Kartendetails übermittelt, erst recht nicht die Bankkontodaten, betont Rosch. "Das führt dazu, dass es einen sehr hohen Sicherheitsstandard erfüllt." Auch der Bankenverband hält solche Zahlungen über kurze Distanz für sicher, zumal Verbraucher die Zahlung noch einmal autorisieren würden, etwa mit ihrem Fingerabdruck auf dem Handy.

Hohe Zinsen bei Ratenzahlung

Kombiniert wird der neue Service von PayPal mit Rabatt-Aktionen, dazu können Verbraucher in Raten zahlen. Wer einen Einkauf im Wert von 100 Euro über zwei Jahre verteilt, auf den kommen allerdings fast 13 Prozent Zinsen pro Jahr zu. Das sei marktüblich, heißt es bei PayPal.

Kaum europäische Wettbewerber

Sei es PayPal, Apple, Google, Visa oder auch Mastercard: Auf dem europäischen Bezahlmarkt mischen bereits viele US-Firmen mit. Diesen Trend beobachtet die Frankfurter Verbraucherschützerin Katharina Lawrence mit Sorge: "Wir sehen einfach, viele Anbieter haben außereuropäische Herkunft, und es wäre schön, wenn es auch in Europa mehr Konkurrenz gäbe.“

Beispiel Wero - das ist ein rein europäisches Bezahlsystem, das Verbraucher seit etwa einem Jahr nutzen können. Bisher können sie sich allerdings nur gegenseitig Geld schicken; das Bezahlen im Internet oder an der Ladenkasse ist noch nicht möglich. Bei den Statistiken zum Bezahlverhalten taucht Wero bislang kaum auf. 

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