Die Stellenangebote im Bereich Künstliche Intelligenz stagnieren hierzulande seit Jahren. In zwei Städten und einem Landkreis häufen sich die Arbeitsplätze mit KI-Bezug. Beobachter schlagen Alarm.

Jobs für Entwickler und Anwender von Künstlicher Intelligenz (KI) sind auf dem deutschen Arbeitsmarkt bislang kaum ausgeschrieben. Das ist das Ergebnis einer Analyse von rund 60 Millionen Online-Stellenanzeigen zwischen 2019 und 2024 durch die Bertelsmann-Stiftung.

Seit 2022 stagniere das Stellenangebot in dem wichtigen Zukunftsbereich auf ohnehin niedrigem Niveau, schreiben die Experten. Damit bestehe die Gefahr, dass deutsche Unternehmen in dem Bereich an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnten.

Auch die Unternehmen selbst sehen sich immer häufiger als Nachzügler in Sachen KI, viele sehen sich bereits abgehängt, wie die Stiftung unter Verweis auf eine Befragung des Digitalverbands Bitkom mitteilte. "Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand stellen", erklärte Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Er forderte mehr Investitionen in die Kompetenz der Mitarbeitenden und eine bürokratiearme Umsetzung der KI-Verordnung.

Obwohl immer mehr Betriebe KI nutzten und das Potenzial für Produktivitätssteigerungen als hoch gelte, ist Personal mit entsprechendem Know-how laut der Studie auf dem Arbeitsmarkt bislang vergleichsweise wenig gefragt. Zwar habe sich die Zahl der Stellenanzeigen für Informatiker, Software-Entwickler oder andere Fachleute mit KI-Kompetenz zwischen 2019 und 2022 von 97.000 auf 180.000 fast verdoppelt. Dies machte aber nur 1,5 Prozent der insgesamt ausgeschriebenen Stellen aus.

Ballung in München und Karlsruhe

Seit 2022 ist die absolute Zahl der offerierten Jobs aus dem Bereich den Angaben zufolge wieder zurückgegangen auf knapp 152.000 Anzeigen. In Folge wirtschaftlicher Schwäche ist aber das Gesamtangebot geschrumpft, so dass der Anteil von KI-Jobs auf ähnlichem Niveau verharrt. Zum Vergleich: Trotz Rezession 2023 und 2024 ist den Angaben der Bertelsmann-Stiftung zufolge der Anteil der Stellen im Boom-Bereich Energiewende weiter auf 3,8 Prozent aller Stellenanzeigen gestiegen.

Wenn Unternehmen KI-kundige Mitarbeiter suchen, richten sich die Job-Anzeigen vor allem an gut ausgebildete Spezialisten für die Entwicklung von KI. Seltener gesucht werden demnach kundige Anwender von KI, etwa in den Bereichen Werbung und Marketing oder Vertrieb.

Auch regional lassen sich Unterschiede festmachen: Während in der Hälfte aller deutschen Kreise und kreisfreien Städte KI am Jobmarkt so gut wie keine Rolle spiele, gibt es mit der Großstadt München, dem Forschungsstandort Karlsruhe und dem Landkreis Böblingen bei Stuttgart einige Spitzenreiter, was Jobs mit KI-Bezug betrifft. Schwerpunkte finden sich auch in anderen Regionen im Süden und Südwesten Deutschlands sowie in den Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr und im Großraum Berlin.

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