In der Nato wächst die Sorge, dass die USA Truppen aus Europa abziehen. Polen bietet Trump nun überraschend mehr Unterstützung an. Andere EU-Staaten müssten sich dagegen auf einen möglichen US-Rückzug gefasst machen.
US-Präsident Donald Trump hat sich offen für die Entsendung zusätzlicher Soldaten nach Polen gezeigt. "Wir werden mehr dorthin entsenden, wenn sie es wollen", sagte Trump bei einem Empfang für den neuen polnischen Präsidenten Karol Nawrocki im Weißen Haus. Es gebe jedenfalls keine Pläne für einen US-Truppenabzug aus Polen, betonte der US-Präsident.
Trump sagte: "Wir haben nie daran gedacht, Soldaten aus Polen abzuziehen." In Bezug auf andere Länder denken die USA aber darüber nach, räumte Trump ein. Konkrete EU-Länder nannte er dabei nicht. "Wir stehen vollständig zu Polen und werden Polen helfen, sich zu schützen," sagte der US-Präsident.
Nach polnischen Regierungsangaben waren zuletzt rund 10.000 US-Soldaten in dem EU-Land stationiert, das unter anderem an die Ukraine, Belarus und die russische Exklave Kaliningrad grenzt. Die meisten von ihnen sind im Rotationsverfahren entsandt. US-Militärstützpunkte gibt es unter anderem in Posen und Powidz.
Trump drückte Fünf-Prozent-Ziel der Nato durch
Der US-Präsident verwies darauf, dass Polen das Nato-Land mit den höchsten Verteidigungsausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist. Nato-Angaben zufolge gibt das Land im laufenden Jahr fast 4,5 Prozent seines BIP für Verteidigung aus. Auf Druck von Trump hatte das Bündnis beim Gipfel in den Haag eine neue Zielmarke von fünf Prozent beschlossen.
In der Nato wird damit gerechnet, dass die USA unter Trump einen Teil ihrer rund 100.000 Soldatinnen und Soldaten aus Europa abziehen. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine rund 20.000 Soldaten zusätzlich nach Europa entsandt.
Der Rechtsnationalist Nawrocki war Anfang August als Präsident von Polen vereidigt worden. Er ist parteilos, wird aber wie sein Vorgänger Andrzej Duda von der PiS-Partei unterstützt, die Polen von 2015 bis 2023 regierte. Nawrocki steht für einen Konfrontationskurs zum liberal-konservativen Regierungschef Donald Tusk.
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