Russland kommt nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow mit einer klaren Position zum Gipfeltreffen mit den USA nach Alaska. Er wolle keinen Ergebnissen vorgreifen, sagte Lawrow bei der Ankunft in Anchorage dem staatlichen russischen Fernsehsender Rossija-24. „Wir wissen, dass wir Argumente haben, eine klare und verständliche Position. Wir werden sie darlegen.“
Vieles für das Treffen der Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump in dem nördlichen US-Bundesstaat sei beim Besuch des US-Unterhändlers Steve Witkoff in Moskau vergangene Woche vorbereitet worden. Man hoffe darauf, diese „nützliche Unterhaltung“ fortzusetzen, sagte Lawrow.
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Aufsehen erregte Lawrow mit seiner Kleidung beim Eintreffen am Gipfelort: Unter einer schwarzen Daunenweste trug er einen weißen Pullover mit den Buchstaben „CC“. Offenbar lautet die ganze Aufschrift CCCP, der russischen Abkürzung für Sowjetunion.
Russische Medien debattierten, ob dies als Witz für die Amerikaner oder als bedrohliche Geste gegenüber früheren Sowjetrepubliken gemeint war. Kleidung mit dem traditionellen Schriftzug ist jedenfalls im modernen Moskau in Mode.
Politikwissenschaftler Peter Neumann kommentierte den Auftritt von Lawrow auf X mit den Worten: „Das ganze Problem in einem Sweatshirt. Gefallene Imperien brauchen lange, bis ihre Selbstwahrnehmung der neuen Realität entspricht – und reagieren in der Zwischenzeit aggressiv und unberechenbar. Lawrow macht klar, worum es geht.“
Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, schrieb auf X: „Ich wundere mich, dass sich soviele über das T-Shirt von Lavrov wundern. Bringt unser Problem mit der Sicht auf Putin/Russland auf den Punkt: Es darf nicht sein, was nicht sein darf bzw. wir schauen lieber weg, vielleicht meint es Putin ja ganz anders als er es immer gesagt hat.“
Trump will bei dem Treffen über eine Waffenruhe in der Ukraine und ein Ende des Krieges sprechen. Putin, auf dessen Befehl Russland die Ukraine angegriffen hat, lässt bislang kein Einlenken erkennen. Wegen der Zeitverschiebung beginnt der Gipfel erst am späten Freitagabend deutscher Zeit.
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