Die Befürchtungen, Putin könnte Trump bei dem Ukraine-Gipfel in Alaska um den Finger wickeln, sind groß. Kurz vor dem Treffen bekräftigt der US-Präsident erneut, der Kremlchef könne ihn nicht einschüchtern. Vielmehr werde er nach "vier oder fünf Minuten" wissen, was von dem Gespräch zu halten sei.
Vor seinem mit Spannung erwarteten Gipfel mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg hat US-Präsident Donald Trump erneut die Erwartungen gedämpft und auf die Möglichkeit eines Scheiterns der Gespräche verwiesen. Trump sagte am Donnerstag (Ortszeit) bei Fox News Radio, das Treffen diene insbesondere der Vorbereitung eines wichtigeren Dreigipfels mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Trump erklärte, das Zweiertreffen mit Putin am Freitag im US-Bundesstaat Alaska könne auch scheitern. "Dieses Treffen bereitet ein zweites Treffen vor, aber es gibt ein Risiko von 25 Prozent, dass dieses Treffen kein erfolgreiches Treffen sein wird", sagte Trump zu Fox News Radio. "Das zweite Treffen (ein möglicher Dreiergipfel) wird sehr, sehr wichtig, denn bei diesem Treffen werden sie einen Deal machen."
Der US-Präsident schien auch wieder auf seinen Vorschlag eines "Gebietstauschs" zwischen Russland und der Ukraine als Weg für eine Friedenslösung zurückzukommen. "Ich will nicht den Begriff 'etwas aufteilen' benutzen", sagte Trump. "Aber wissen Sie, zu einem gewissen Grad ist das kein schlechter Begriff. Es wird bei Grenzen und Territorien ein Geben und Nehmen geben." Selenskyj lehnt es entschieden ab, ukrainische Gebiete an Russland abzutreten.
"Wenn es ein schlechtes Treffen wird..."
Später betonte Trump vor Journalisten, er werde sich von Putin nicht einschüchtern lassen. "Ich bin Präsident, und er wird sich nicht mit mir anlegen", erklärte Trump. "Ich werde innerhalb der ersten zwei, drei, vier oder fünf Minuten wissen, ob es ein gutes oder ein schlechtes Treffen wird", betonte er. "Wenn es ein schlechtes Treffen ist, wird es sehr schnell zu Ende sein, und wenn es ein gutes Treffen ist, werden wir in naher Zukunft Frieden erreichen."
Trump und Putin wollen sich am Freitag auf dem US-Militärstützpunkt Elmendorf-Richardson in Anchorage im US-Bundesstaat Alaska treffen. Nach Angaben des Weißen Hauses soll der Gipfel um 11 Uhr Ortszeit (21 Uhr MESZ) beginnen. Wie das US-Präsidialamt weiter mitteilte, wird Trump das Weiße Haus am Freitag um 06.45 Uhr EDT (12.45 Uhr MESZ) verlassen und Anchorage am selben Tag um 17.45 Uhr Alaska-Zeit (03.45 Uhr MESZ) verlassen. Seine Rückkehr ins Weiße Haus ist für den frühen Samstagmorgen (Ortszeit) geplant.
Trump hatte zuvor erklärt, er sei nicht sicher, ob es nach dem Treffen eine gemeinsame Pressekonferenz mit Putin geben werde. Er selbst werde auf jeden Fall anschließend vor Journalisten sprechen, sagte er dem Sender Fox News. Russischen Angaben zufolge soll das Treffen in Anchorage am Freitag um 11.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ) beginnen. Am Ende des Gipfels solle es eine gemeinsame Pressekonferenz geben.
Putin lobt US-Bemühungen
Kreml-Vertreter Juri Uschakow sagte am Donnerstag, zunächst sollten direkte Gespräche zwischen Trump und Putin stattfinden, an denen lediglich Übersetzer teilnehmen sollen. Anschließend sollen die Delegationen der beiden Staaten Verhandlungen führen.
Putin bewertete die Bemühungen der USA zur Beendigung des Ukraine-Kriegs positiv. "Die US-Regierung (...) unternimmt meiner Ansicht nach ganz energische und aufrichtige Anstrengungen, um die Kämpfe zu beenden, aus der Krise herauszukommen und zu Vereinbarungen zu gelangen, die alle beteiligten Parteien zufriedenstellen", sagte Putin nach Angaben des Kreml.
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