Der Verband der Beamten und Beschäftigten der Bundeswehr kritisiert das Vorgehen des Verteidigungsministers beim Umbau der Bundeswehr. Pistorius solle Soldaten aus bürokratischen Jobs in Einheiten verlegen, statt sich einseitig auf die Gewinnung von neuem Personal zu fokussieren.
Vor dem Hintergrund der großen Personallücke wirft der Verband der Beamten und Beschäftigten der Bundeswehr (VBB) Verteidigungsminister Boris Pistorius vor, sich einseitig auf die Anwerbung neuer Soldatinnen und Soldaten zu konzentrieren und interne Reformen zu vernachlässigen. "Warum lässt Minister Pistorius trotz des Zeitdrucks von der Nato nicht grundsätzlich überprüfen, welche Soldatinnen und Soldaten statt in Verwaltungen zu sitzen besser bei ihren Einheiten aufgehoben wären?" kritisierte die VBB-Bundesvorsitzende Imke von Bornstaedt-Küpper im Gespräch mit dem "Tagesspiegel".
Die Truppe habe sich "in den letzten Jahren sozusagen selber demilitarisiert", indem immer mehr bürokratische Aufgaben übernommen worden seien: "Wir haben in der Bundeswehr zu viele 'Verwaltungssoldaten'."
Als Beispiel dafür führte die Personalvertreterin an, "dass nur eines von sechs U-Booten über eine vollzählige Crew verfügt und auslaufen kann, aber viele U-Boot-Fahrer in Stäben gebunden sind".
Würde dies verändert, ließen sich insgesamt "tausende von Soldatinnen und Soldaten für eine bessere Einsatzbereitschaft gewinnen". Allerdings müsse Pistorius hier aktiv werden, so Bornstaedt-Küpper: "Das Militär reformiert sich nicht von selbst - es braucht da mehr Entschlossenheit bei der Leitung des Verteidigungsministeriums."
Bei der Bundeswehr leisteten Ende Juli rund 183.000 Soldaten Dienst. Damit liegt die Armee auch unterhalb ihrer eigentlich vorgesehen Soll-Stärke von gut 200.000 Soldaten. Bis Anfang der 2030er-Jahre soll deren Zahl aber auf rund 260.000 ansteigen. Dabei helfen soll das von der Koalition geplante neue Wehrdienstgesetz, welches Nachwuchs an die Truppe heranführen soll.
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