Das EU-Lieferkettengesetz hat für manche Verunstimmung gesorgt. Wie nun bekannt wird, hat sich offenbar auch der Golfstaat Katar an dessen Klimaauflagen gestoßen - und daher alle politischen Hebel in Bewegung gesetzt.

Katar hat sich einem Medienbericht zufolge für Änderungen am EU-Lieferkettengesetz eingesetzt und andernfalls mit einem Ende der Lieferungen von Flüssigerdgas (LNG) gedroht. Die EU müsse weitere Änderungen an der Lieferkettenrichtlinie vornehmen, sonst "wird der Staat Katar und QatarEnergy ernsthaft alternative Märkte außerhalb der EU für unser LNG und andere Produkte in Betracht ziehen müssen, die ein stabileres und unternehmensfreundlicheres Geschäftsumfeld bieten", zitiert die "Welt am Sonntag" aus einem Schreiben des Emirats.

Dem Bericht zufolge ging das Schreiben bereits im Mai an mehrere Regierungen von EU-Staaten. Der Zeitung lag demnach der an die belgische Regierung adressierte Brief vor. Auch die EU-Kommission habe den Empfang eines entsprechenden Schreibens bestätigt, die Bundesregierung hingegen auf die Vertraulichkeit der Korrespondenz mit anderen Staaten verwiesen, berichtet die "Welt am Sonntag" weiter.

Das Lieferkettengesetz soll Unternehmen verpflichten, negative Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf Menschenrechte und Umwelt auch in Drittländern zu ermitteln. Katar stieß sich dem Bericht zufolge an Klimaschutzvorgaben, die "über Ziele und Absichten des Pariser Klimaschutzabkommen hinausgehen". Das Emirat ist neben den USA und Russland einer der wichtigsten LNG-Lieferanten der EU.

Die Lieferkettenrichtlinie war im Mai 2024 endgültig verabschiedet worden und die Regeln sollten eigentlich ab Juni 2026 greifen. Deutschland und andere Länder setzten sich jedoch für eine Verschiebung ein. Inzwischen haben sich die EU-Staaten zudem darauf verständigt, die Regelungen deutlich zu lockern.

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