Berlin wirft China vor, einen Laser gegen ein deutsches Flugzeug im Roten Meer eingesetzt zu haben. Aus Peking wird der Vorfall als so nicht zutreffend kommentiert. Das dortige Außenministerium rät zu einer "pragmatischen Haltung".
Peking hat die Vorwürfe des Auswärtigen Amts wegen eines Laser-Einsatzes gegen ein deutsches Flugzeug durch das chinesische Militär zurückgewiesen. Die Darstellung stimme "überhaupt nicht mit den Fakten überein", erklärte eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums. "Beide Seiten sollten eine pragmatische Haltung einnehmen, die Kommunikation rechtzeitig verstärken und Missverständnisse und Fehleinschätzungen vermeiden. Der Sprecherin zufolge führte Chinas Marine Geleitschutzoperationen im Golf von Aden und in den Gewässern vor Somalia durch und kam ihrer Verantwortung zur Aufrechterhaltung der Sicherheit nach.
Bei dem am Dienstag bekannt gewordenen Vorfall am 2. Juli hatte ein chinesisches Kriegsschiff deutschen Angaben zufolge ohne Grund und vorherige Kontaktaufnahme einen Laser auf das deutsche Aufklärungsflugzeug gerichtet. Dieses war für die EU-Militäroperation Aspides über dem Roten Meer unterwegs gewesen und sollte dazu beitragen, Handelsschiffe vor Angriffen durch die jemenitische Huthi-Miliz zu schützen.
"Eine solche Störung unserer Luftfahrzeuge wie auch jede andere anlasslose Gefährdung unserer Einheiten ist nicht akzeptabel. Wir haben den chinesischen Botschafter einbestellt und ihm das klar und deutlich gesagt", erklärte der deutsche Außenminister Johann Wadephul.
Art des Lasers unklar
Was für einen Laser die Chinesen auf das deutsche Flugzeug richteten, ist nicht bekannt. Theoretisch können Laser etwa als Entfernungsmesser für Zielverfolgungssysteme oder auch als Blendwaffen genutzt werden. Das Anstrahlen mit einem Laser ist im Militär mindestens als Drohgebärde.
Das Auswärtige Amt bestellte in Reaktion auf den Vorfall den chinesischen Botschafter in Berlin ein. Die förmliche Einbestellung eines Botschafters ist ein scharfes diplomatisches Mittel, mit dem die Regierung des Gastlandes eine deutliche Verstimmung signalisiert.
An der Mission "Aspides" ist Militär aus Griechenland, Italien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden beteiligt. Der deutsche Beitrag zum Einsatz umfasst derzeit laut Verteidigungsministerium Stabspersonal im Hauptquartier im griechischen Larissa sowie auf dem Führungsschiff der Operation. Darüber hinaus erfolgen regelmäßige Einsatzflüge zur Bereitstellung luftgestützter Seeraumüberwachung und die grundsätzliche Möglichkeit zur Beteiligung mit seegehenden Einheiten. Zeitweise beteiligte sich die Bundeswehr im vergangenen Jahr mit der Fregatte Hessen an dem Einsatz. Derzeit ist aber kein Schiff der deutschen Marine in dem Meeresgebiet.
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