Nach vier Jahrzehnten blutigen Kampfes legt die PKK die Waffen nieder. In einer historischen Videobotschaft äußert sich PKK-Chef Öcalan zum Übergang zu einer friedlichen Phase. Dabei will er die Hilfe des türkischen Parlaments.
Der inhaftierte Anführer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, hat in seiner ersten Videobotschaft seit seiner Gefangennahme 1999 den bewaffneten Kampf der Gruppe für beendet erklärt. "Das ist kein Verlust, sondern ein historischer Gewinn", sagte er in der nun veröffentlichten, aber auf Juni datierten Aufnahme. Der bewaffnete Aufstand müsse nun "freiwillig übergehen in eine Phase der demokratischen Politik und des Gesetzes".
Öcalan sprach sich für einen "Entwaffnungsmechanismus" aus, wodurch der Prozess vorangebracht würde. Er nannte zudem einen politischen Prozess im Rahmen einer geplanten Parlamentskommission zur Begleitung des Friedensprozesses "unerlässlich". Einem Medienbericht zufolge will die PKK am Freitag mit der Abgabe ihrer Waffen beginnen.
Öcalan sagte in dem siebenminütigen Video weiter: "Das Hauptziel ist erreicht, die Existenz ist anerkannt worden". Eine Fortsetzung des bewaffneten Kampfes wäre nun nur noch eine ausufernde Wiederholung, die in eine Sackgasse führe. Öcalan saß in der Videoaufnahme an einem Tisch und schien den Text abzulesen. Um ihn herum standen sechs weitere inhaftierte PKK-Mitglieder, die direkt in die Kamera schauten.
Auflösung im Mai
Die PKK hatte im Mai nach einem öffentlichen Aufruf Öcalans vom Februar beschlossen, sich aufzulösen und ihren mehr als vier Jahrzehnte dauernden Kampf zu beenden. Es war das erste Mal seit seiner Festnahme, dass Filmaufnahmen von Öcalan oder Tonaufnahmen seiner Stimme veröffentlicht wurden.
Der 76-jährige Öcalan verbüßt auf der Gefängnisinsel Imrali nahe Istanbul seit 1999 eine lebenslange Haftstrafe wegen Hochverrats. Die PKK hatte ab 1984 gegen den türkischen Staat und für die Rechte der kurdischen Bevölkerung gekämpft. Sie wird von der Türkei und ihren westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft. Mehr als 40.000 Menschen wurden bei den Kämpfen zwischen der PKK und der türkischen Armee getötet.
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