Die Bundeswehr steht vor neuen Herausforderungen. Nach der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 muss nun ein neues Dienstmodell etabliert werden. Denn die Bedrohungslage hat sich laut Verteidigungsminister Pistorius in den vergangenen Jahren verschärft.

Anlässlich des ersten Veteranentages am kommenden Sonntag hat Verteidigungsminister Boris Pistorius die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr für ihren Einsatz gewürdigt und auf zusätzliche Anforderungen eingeschworen. "Beim Veteranentag geht es mir darum, all den Männern und Frauen danke zu sagen, die bereit sind, für die äußere Sicherheit des Landes zu sorgen. Im Ernstfall auch unter Einsatz des eigenen Lebens. Gemeint sind die zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen, also aktive Soldatinnen und Soldaten sowie ehemalige", sagte Pistorius der "Rheinischen Post".

"In den vergangenen zweieinhalb Jahren konnte ich hautnah miterleben, wie hochprofessionell unsere Truppe arbeitet: bei Übungen im In- und Ausland, im Kampfpanzer oder Eurofighter, an der Ostflanke in Litauen. Aber auch, als die Bundeswehr Bürger aus dem Sudan evakuiert hat", so der Minister weiter. "Klar ist also: schon jetzt haben wir eine starke Armee. Dafür hat sie unseren Respekt verdient!", betonte Pistorius.

Zugleich machte er deutlich: "Die Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten werden in Zukunft sogar noch steigen. Die Bedrohungslage hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Wir müssen klar machen: wir können unser Land und das Bündnis verteidigen, wenn es angegriffen würde", sagte Pistorius.

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Einsatzveteranen, Bernhard Drescher, hat begrüßt, dass am Sonntag erstmals ein Veteranentag für ehemalige Bundeswehr-Soldaten stattfindet. "Wir schauen sehr positiv auf den Veteranentag", sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Er ist ein Ergebnis vom Löcherbohren der letzten 15 Jahre. Das ist ein Tag zum Innehalten und Verstehen. Es tut sich etwas."

Doch Drescher fügte hinzu: "Das Engagement und das Interesse sind sehr unterschiedlich." Es mache keinen Sinn, wenn sich die Veteranen ihre Wertschätzung selbst organisierten, so wie es vielerorts geschehe. "Es müsste eigentlich umgekehrt sein", sagte der Verbandsvorsitzende.

Die Wehrpflicht war 2011 unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD ist ein "neuer attraktiver Wehrdienst" vereinbart , der zunächst auf Freiwilligkeit basiert.

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