Der US-Staatschef lässt seinen Vorgänger genauer unter die Lupe nehmen: Trump wittert in dessen Amtszeit einen der "gefährlichsten und besorgniserregendsten Skandale". Bidens Team soll den Gesundheitszustand ihres Chefs verdeckt und beim Verfassungsbruch geholfen haben.
US-Präsident Donald Trump will angebliche Rechtsverstöße während der Amtszeit seines Vorgängers Joe Biden prüfen lassen. Das Justizministerium und andere Behörden sollen untersuchen, ob "geistige Unzurechnungsfähigkeit" des Demokraten vertuscht wurde und Helfer Bidens bewusst Verfassungsbruch begangen haben. Das verfügte Trump in einem Memorandum.
"Diese Verschwörung ist einer der gefährlichsten und besorgniserregendsten Skandale der amerikanischen Geschichte", behauptete der Republikaner. Vor allem in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit seien Informationen über den wahren geistigen und körperlichen Zustand Bidens absichtlich zurückgehalten worden, um die Öffentlichkeit zu täuschen.
Ex-Präsident Biden wies die Vorwürfe zurück. "Lassen Sie es mich klar sagen: Ich habe die Entscheidungen während meiner Präsidentschaft getroffen. Ich habe die Entscheidungen über Begnadigungen, Durchführungsverordnungen, Gesetze und Proklamationen getroffen. Jede Andeutung, dass ich das nicht getan habe, ist lächerlich und falsch", heißt es in einer schriftlichen Mitteilung des Demokraten.
Trumps Vorwürfen zufolge wurde außerdem Bidens Unterschrift mithilfe eines sogenannten Autopens unter Dokumente gesetzt. Dabei habe es "klare Anzeichen" dafür gegeben, dass Biden sein Amt nicht mehr verantwortungsvoll ausgeübt habe, heißt es in dem Papier aus dem Weißen Haus. Damit griff Trump zum wiederholten Male eine in rechten Kreisen verbreitete Verschwörungserzählung auf, der zufolge Entscheidungen Bidens - wie etwa Begnadigungen kurz vor dem Ende seiner Amtszeit - "nichtig" seien, da eine Unterschriftenmaschine zum Einsatz gekommen sei. Die These besagt, dass der Demokrat die Dokumente weder selbst unterzeichnet noch davon gewusst habe, seine Gehilfen sich also des Machtmissbrauchs schuldig gemacht hätten.
Streit um Unterschriftenmaschine
Zwar verwendeten auch frühere Präsidenten die mechanische Signaturhilfe für Begnadigungen und andere Dokumente. Und auch Trump gab vor Monaten schon zu, dass er eine Unterschriftenmaschine benutze - allerdings nur für "unwichtige Papiere".
Bidens Unterschrift sei hingegen bei Entscheidungen erheblicher Tragweite eingesetzt worden, heißt es in dem nun veröffentlichten Memorandum. Und überhaupt sei der mit 82 Jahren aus dem Amt geschiedene Demokrat, anders als sein dreieinhalb Jahre jüngerer Nachfolger, von jahrelangem "kognitivem Verfall" gezeichnet gewesen. Auch deshalb seien Pressekonferenzen und Medienauftritte Bidens, der derzeit wegen Prostatakrebs behandelt wird, deutlich reduziert worden.
In seinem Memorandum wirft Trump dem Demokraten unter anderem vor, zahlreiche Schwerverbrecher begnadigt zu haben. Allerdings begnadigte der Republikaner selbst nur wenige Stunden nach Beginn seiner zweiten Amtszeit sämtliche Beteiligten des Kapitol-Sturms vom 6. Januar 2021 - und zwar ausnahmslos. Unter ihnen waren Gewalttäter, die Polizisten niedergeprügelt hatten und prominente Rechtsradikale, die den Angriff aus der Ferne mit orchestriert hatten.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke