Deutschlands größter Gasspeicher ist aktuell kaum gefüllt, doch das ist laut Bundesregierung kein Grund zur Sorge. Ganz im Gegenteil: Nach drei Jahren wird die Ausrufung der Alarmstufe bei der Gasversorgung heruntergestuft.
Deutschlands größter Gasspeicher im niedersächsischen Rehden ist momentan nur zu zwei Prozent gefüllt. Doch der sehr niedrige Füllstand ist für die Bundesregierung "kein Anlass zur Sorge". Andere Speicher habe man auf "sehr vernünftigen Füllständen", sagte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche.
Auch könne man durch den Ausbau der LNG-Terminals und -Infrastruktur auf ein breites Angebot zurückgreifen. "Das ist eine gute Nachricht für die Versorgungssicherheit", betonte die CDU-Politikerin.
Gut ein Fünftel der gesamten Speicherkapazität Deutschlands entfällt auf den Porenspeicher in Rehden. Grund für den niedrigen Füllstand sei eine "große Liquidität im Markt" im Norden Deutschlands, unter anderem durch die ausgebaute LNG-und Terminalinfrastruktur. Im Norden gebe es Kavernenspeicher, die schneller und einfacher zu füllen seien. Daher sei es "unwirtschaftlich, in den Speicher Rehden einzuspeichern. Er wird derzeit nicht benötigt."
Speicherstände aktuell niedriger als sonst
Die Gasspeicher-Füllstände seien mit insgesamt rund 50 Prozent aktuell niedriger als in den vergangenen Jahren. Als Gründe nannte Reiche den kälteren Winter sowie "eine sehr ungewöhnliche Preisstruktur im Gasmarkt" und fügt hinzu: "Anders als üblich waren die Gaspreise für Sommer teilweise höher als im Winter." Deshalb habe es zeitweise sehr geringe Anreize gegeben, Gas einzuspeichern.
"Die Speicheraktivitäten haben nun deutlich zugenommen", so Reiche. Die Tendenz sei steigend. Die für den 1. November durch die Gasspeicher-Füllstandsverordnung angestrebten Füllstände von 80 beziehungsweise 45 Prozent für bestimmte Porenspeicher seien in diesem Jahr "weiter gut erreichbar".
Keine Alarmstufe mehr
Daher hat die Bundeswirtschaftsministerin die Alarmstufe im Notfallplan Gas ausgesetzt. Es gelte nun wieder die erste Stufe des Plans, die Frühwarnstufe, sagte die CDU-Politikerin in Berlin. Die Voraussetzungen der Alarmstufe lägen nicht mehr vor. Die Sicherheit der Gasversorgung sei hoch. Reiche sprach von einer guten Nachricht. Es sei gelungen, die durch den russischen Angriffskrieg verursachte Energiekrise zu überwinden.
Im Juni 2022, ein paar Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, hatte der damalige Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Alarmstufe des Notfallplans ausgerufen. Grund waren Kürzungen der Gaslieferungen aus Russland.
Die Alarmstufe ist die zweite von drei Stufen des Plans und beinhaltet verschiedene Maßnahmen. So sollen Netzbetreiber, sofern nötig, Maßnahmen ergreifen. Laut Alarmstufe liegt eine Störung der Erdgasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Erdgas vor, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Versorgungslage mit Erdgas führt.
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