Die Zustimmung des kleinen Parteitags steht zwar noch aus, aber mit Widerspruch ist dort nicht zu rechnen. CDU-Chef Friedrich Merz macht seine Kandidatinnen und Kandidaten für die Ministerien öffentlich, die an der Spitze der christdemokratisch geführten Ministerien stehen sollen.

CDU-Chef Friedrich Merz hat die Liste der designierten CDU-Ministerinnen und -Minister vorgestellt. Dabei gab es eine große Überraschung und gleich mehrere Namen, die bisher in der Bundespolitik eher unbekannt sind. Die Nominierten im Überblick:

So soll die Chefin der Eon-Tochterfirma Westenergie und ehemalige brandenburgische Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche Wirtschaftsministerin werden.

Reiche ist 51 Jahre alt, Diplom-Chemikerin, von 1998 bis 2015 als brandenburgische CDU-Politikerin Mitglied des Bundestages, zeitweise Parlamentarische Staatssekretärin im Umwelt-, dann im Verkehrsministerium.

Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionschef Johann Wadephul ist als neuer Außenminister vorgesehen.

Wadephul ist 62 Jahre alt, seit 2009 Bundestagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein und zuletzt Fraktionsvize für Außen- und Sicherheitspolitik, Fachanwalt für Medizinrecht und für Sozialrecht, 2005 bis 2009 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein.

Künftiger Verkehrsminister ist der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder.

Schnieder ist 56 Jahre alt, Jurist, seit 2009 im Bundestag und seit 2018 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, von 2009 bis 2021 Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, 1999 bis 2009 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld (Rheinland-Pfalz).

Kanzleramtschef wird Thorsten Frei, bisher Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Frei ist 51 Jahre alt, bisher Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jurist, seit 2013 im Bundestag, zuvor von 2004 bis 2013 Oberbürgermeister der Stadt Donaueschingen (Baden-Württemberg).

Das neue Ministerium für Digitales und Staatsmodernisierung soll Karsten Wildberger, seit 2021 Vorstandsvorsitzender der Ceconomy AG und MediaMarktSaturn-Gruppe, übernehmen.

Wildberger ist 1969 geboren, promovierter Physiker, vor seiner Zeit bei MediaMarkSaturn im Vorstand von Eon, Telstra (Australien), Vodafone (Rumänien und Großbritannien), 2003 bis 2006 bei der Deutschen Telekom AG und von 1998 bis 2003 Unternehmensberater bei Boston Consulting Group.

Die aus Baden-Württemberg stammende CDU-Politikerin Nina Warken soll Gesundheitsministerin werden.

Warken ist 45 Jahre alt, seit 2018 im Bundestag (zuvor schon 2013 bis 2017), seit 2021 Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Juristin, Mitglied im Bundesvorstand der Frauen Union Deutschlands, seit 2023 Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg

Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien soll das erweiterte Bildungs- und Familienministerium übernehmen.

Prien ist 59 Jahre alt, seit 2021 stellvertretende CDU-Vorsitzende, seit 2017 schleswig-holsteinische Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, 2011 bis 2017 Mitglied der Bürgerschaft in Hamburg, Juristin, Vorsitzende des Jüdischen Forums der CDU.

Christiane Schenderlein soll Staatsministerin für Sport und Ehrenamt werden.

Schenderlein ist 43 Jahre alt, seit 2021 im Bundestag und Sprecherin für Kultur und Medien der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 2019 bis 2021 Mitglied des Sächsischen Landtages, promovierte Politikwissenschaftlerin aus dem sächsischen Weißenfels

Wolfram Weimer soll Staatsminister für Kultur und Medien werden.

Weimer ist 60 Jahre alt, Publizist, seit 2012 Verleger der Weimer Media Group, zuvor Chefredakteur des Nachrichtenmagazins "Focus", des "Cicero" und Doppelchefredakteur "Die Welt" und "Berliner Morgenpost", Korrespondent der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in Madrid, ntv.de-Kolumnist "Person der Woche".

Michael Meister soll Staatsminister für Bund-Länder-Zusammenarbeit werden.

Meister ist 63 Jahre alt, seit 1994 im Bundestag als hessischer Abgeordneter, 2018 bis 2021 Parlamentarischer Staatssekretär im Forschungsministerium und von 2013 bis 2018 im Finanzministerium, Diplom-Mathematiker

Serap Güler soll Staatsministerin im Außenministerium werden.

Güler ist 44 Jahre alt, seit 2021 im Bundestag und seit 2012 im CDU-Bundesvorstand, 2017 bis 2021 Staatssekretärin für Integration in der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, Kommunikationswissenschaftlerin

Gunther Krichbaum soll Staatsminister im Außenministerium werden.

Krichbaum ist 60 Jahre alt, Jurist, seit 2002 im Bundestag, 2007 bis 2021 Vorsitzender des Europaausschusses, seit 2022 europapolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, seit 2019 Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentariergruppe.

Die Parlamentarischen Staatssekretäre der CDU: Christoph de Vries (Innen), Silvia Breher (Landwirtschaft), Matthias Hauer (Forschung, Raumfahrt), Gitta Connemann und Stefan Rouenhoff (Wirtschaft), Philipp Amthor und Thomas Jarzombek (Digitales und Staatsmodernisierung), Christian Hirte (Verkehr), Mareike Wulf und Michael Brand (Bildung/Jugend), Georg Kippels und Tino Sorge (Gesundheit).

Die künftigen Kabinettsmitglieder der CDU sollen am Nachmittag auch auf einem kleinen Parteitag in Berlin vorgestellt werden. Der sogenannte Bundesausschuss soll zuvor dem schwarz-roten Koalitionsvertrag zustimmen. Eine Zustimmung der Delegierten gilt als sicher.

Die Liste der CSU-Ministerinnen und -Minister finden Sie hier.

Die SPD will ihre Kabinettsmitglieder erst nach der Bekanntgabe des Mitgliederentscheids und vor dem 5. Mai bekannt geben. Am 6. Mai soll Merz dann vom Bundestag zum Kanzler gewählt werden.

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