Die ethnische Minderheit der Uiguren wird von China Organisationen zufolge verfolgt, in Lager gesteckt und Zwangsarbeit ausgesetzt. Auch in Deutschland lebende Uiguren sind nicht sicher vor chinesischen Attacken. Die kommen allerdings per E-Mail.
In Deutschland lebende Uiguren sind das Ziel eines mutmaßlichen chinesischen Cyberangriffs. Sie erhalten derzeit vermehrt E-Mails, hinter denen sich ein chinesischer Staatstrojaner verbirgt. Das zeigt eine Recherche von "Spiegel" und ZDF. Die Cyberattacken sind laut Experten Teil einer systematischen Unterdrückung von Kritikern Chinas im Ausland.
Demnach werden die Mitglieder der ethnischen Minderheit in E-Mails aufgefordert, ein angebliches Textprogramm in uigurischer Sprache zu testen. Tatsächlich aber laden sie sich damit ein Spähprogramm auf den Rechner, das Sicherheitseinstellungen aushebelt, IP-Adressen sammelt und lokale Daten an den Angreifer übermitteln kann.
Der gesamte Angriff, einschließlich aller beobachteten Methoden und Taktiken, stimme mit bekannten Attacken staatlicher chinesischer Hackergruppen überein, bestätigte das Forschungsinstitut "Citizen Lab" der Universität Toronto.
Bereits Anfang April warnten deutsche, US-amerikanische, britische, kanadische und australische Behörden vor gezielten Cyberangriffen aus China. Opfer der Kampagne sollten über gefälschte Messenger-Apps zur Installation einer Schadsoftware bewegt werden. Die Schadprogramme würden "zur Ausspähung von chinesischen Minderheiten im Ausland und Dissidenten" verwendet werden, teilten die Dienste mit. Neben Uiguren stünden dabei vor allem Tibeter sowie Menschen aus Hongkong und Taiwan im Fokus.
China werden seit Jahren schwere Menschenrechtsverletzungen gegen die muslimische Minderheit der Uiguren vorgeworfen. Sie sollen Zwangsarbeit ausgesetzt sein und für ihre Religion und Kultur verfolgt werden. Hunderttausende Uiguren sollen Menschenrechtsorganisationen zufolge in Umerziehungslagern gefangen sein. China widerspricht solchen Berichten stets.
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