Die pampige Antwort von Trumps Sprecherin auf die Frage eines Journalisten schlägt hohe Wellen. Dabei ist Karoline Leavitt nicht die einzige Person im Umfeld der US-Regierung, die mit Beleidigungen auf Presseanfragen reagiert. Ein weiterer Fall aus dem Pentagon folgt dem gleichen Duktus.
Die Administration von US-Präsident Donald Trump folgt einer eigenwilligen und kindisch anmutenden Strategie, auf seriöse Anfragen von Journalistinnen und Journalisten zu reagieren. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt machte unlängst eine Konversation mit einem Reporter der "Huffington Post" öffentlich, wonach sie auf die Frage, wer den Ort Budapest für das künftige Treffen von Trump und Kremlchef Wladimir Putin ausgesucht habe, antwortete: "Deine Mutter war's".
Doch der "Huffington Post" zufolge war sie nicht die einzige Mitarbeiterin der Regierung, die die beleidigende Phrase auf eine offizielle Presseanfrage konterte. Auch der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, soll "Deine Mutter" auf die Frage nach der Person, die den Gipfelort auserkoren hat, geantwortet haben. Dabei hatte die Anfrage des Journalisten S.V. Date einen ernst gemeinten Hintergrund, worauf er Leavitt sogar hingewiesen hatte. Einen entsprechenden Screenshot des Nachrichtenverlaufs teilte die Sprecherin selbst auf X.
Dort ist zu lesen, dass Date Leavitt darauf hinwies, dass in Budapest einst vertraglich festgehalten wurde, dass die Ukraine alle sowjetischen Atomwaffen abgeben und im Gegenzug Sicherheitsgarantien Russlands erhalten soll. Das Budapester Memorandum aus dem Jahr 1994 wurde 20 Jahre später durch die völkerrechtswidrige Annexion der Krim und die militärische Auseinandersetzung in der Ostukraine einseitig durch Moskau aufgekündigt. Der im Februar 2022 von Russland begonnene vollumfängliche Angriffskrieg stellt dahingehend eine weitere Eskalationsstufe dar.
Für die kriegsgebeutelte Ukraine dürfte also ein Gipfel-Treffen in Budapest, wo ohne die Beteiligung der Kiewer Regierung über den Fortgang des Krieges gesprochen wird, nur schwer verdaulich sein. Doch auf diesen Aspekt ging das Weiße Haus nicht ein. Stattdessen beleidigte Leavitt Date als "linken Schreiberling". Die 28-Jährige ist nicht die einzige Repräsentantin der Regierung in Washington, die derartige Spielchen mit Medienschaffenden treibt. Auch die Kommunikationsabteilung im Verteidigungsministerium bediente sich jüngst ähnlicher Worte.
"Seine Mutter hat sie ihm gekauft"
Wie die "Huffington Post" berichtet, stellte sie eine Anfrage zu der Krawatte von Pete Hegseth, die bei einem Termin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für Aufsehen gesorgt hatte. Das weiß-blau-rot gestreifte Kleidungsstück erinnerte ausgerechnet an die Farben der russischen Flagge. Ein Vertrauter Putins und die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass sahen sich deswegen sogar zu einem Kompliment hingerissen.
Als ein Mitarbeiter des Mediums also anfragte, ob Hegseth von dem Lob aus Russland wusste und ob er die Krawatte schon einmal getragen hatte, soll Sean Parnell, Sprecher des Pentagon-Chefs, geantwortet haben: "Seine Mutter hat sie ihm gekauft - und es ist eine patriotische amerikanische Krawatte, Sie Idiot." Mit dieser Antwort gab sich die "Huffington Post" nicht zufrieden und hakte nach, ob Hegseth - der häufig Kleidungsstücke trägt, die eine Hommage an die US-Flagge sind - den US-Flaggenkodex kenne, der unter anderem besagt: "Die Flagge darf niemals als Kleidungsstück, Bettwäsche oder Vorhang verwendet werden."
Die Pressesprecherin des Pentagon, Kingsley Wilson, soll daraufhin mit folgendem Statement geantwortet haben: "Wenn es in den Augen des linken Blogs HuffPost ein Verbrechen ist, sein Land so sehr zu lieben, dass man es von Kopf bis Fuß repräsentiert, dann ist Minister Hegseth schuldig. Er ist ein Patriot, der dieses Land und unsere Flagge verehrt."
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