Im neuen Trendbarometer von RTL und ntv bleibt die AfD an der Spitze und hält CDU und CSU auf Distanz. Die Zuversicht mit Blick auf die Wirtschaft lässt nach. Dafür kann Kanzler Merz sich über seine persönlichen Werte freuen.
Bürgergeld-Reform, Wehrdienst-Unstimmigkeiten, "Stadtbild"-Debatte - kaum etwas scheint noch Bewegung in die Umfragen zu bringen. Im neuen Trendbarometer von RTL und ntv zeigt sich ein vertrautes Bild. Wie in den vergangenen Wochen steht die AfD an der Spitze, die Unionsparteien CDU und CSU folgen auf dem zweiten Rang. Auch sonst kaum Bewegung: Die SPD legt einen Punkt zu, die Linke verliert einen. Solche Schwankungen bewegen sich innerhalb der statistischen Fehlertoleranz der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa erstellten Umfrage.
Die Werte im Einzelnen: AfD 26 Prozent (Bundestagswahl am 23. Februar: 20,8 Prozent) CDU/CSU 24 Prozent (28,5 Prozent), SPD 14 Prozent (16,4 Prozent), Grüne 12 (11,6 Prozent), Linke 11 (8,8 Prozent), BSW 4 (4,981 Prozent), FDP 3 (4,3 Prozent). Mit diesen Werten hätte die schwarz-rote Koalition keine eigene Mehrheit mehr im Bundestag. Seit der Wahl hat nicht nur die AfD zugelegt, sondern auch die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen: 23 Prozent wüssten derzeit nicht, ob und wo sie ihr Kreuz machen würden. Bei der Bundestagswahl waren es noch 17,9 Prozent gewesen.
Immerhin: Für Bundeskanzler Friedrich Merz gibt es einen Lichtblick. Der CDU-Chef ist wieder etwas beliebter geworden. Mit seiner Arbeit sind derzeit 27 Prozent zufrieden, das sind zwei Punkte mehr als in der Vorwoche. Ein solches Plus gab es seit Mitte Juni nicht mehr, als noch 43 Prozent den Regierungschef gut fanden. Seitdem sank die Zufriedenheit mit Merz.
Wenig Hoffnung in den Zahlen
Insgesamt spricht wenig Zuversicht aus den weiteren Zahlen. Weder trauen die Menschen den Parteien viel zu noch erwarten sie eine Besserung der wirtschaftlichen Lage. Nur 17 Prozent (minus 1 zur Vorwoche) glauben, dass die Konjunktur demnächst wieder anspringt. 61 Prozent erwarten eine Verschlechterung der ökonomischen Situation, 21 (plus 2) gehen von einer ähnlichen Lage in den kommenden Monaten aus.
48 Prozent der Befragten glauben nicht daran, dass eine der Parteien die Probleme Deutschlands lösen kann. Aber: Auch wenn mehr Menschen AfD wählen würden als CDU oder CSU, so trauen doch mehr Befragte den Unionsparteien zu, mit den Problemen am besten fertig zu werden. 20 Prozent meinen, die Kanzlerpartei sei dafür gut gerüstet. Die AfD schätzen hingegen nur 13 Prozent als kompetent genug ein. Die Werte für die anderen Parteien sind schwach: SPD: 7 Prozent, Grüne: 5 Prozent, Linke: 4 Prozent.
Am meisten interessierte die Wählerinnen und Wähler in den vergangenen Tagen die Lage im Nahen Osten, wie Forsa ermittelte. 40 Prozent der Befragten nannten das Thema. Ebenfalls viel Aufmerksamkeit bekamen der Krieg in der Ukraine, den 33 Prozent nannten, und die Bundesregierung selbst (22 Prozent). Wichtige innenpolitische Themen wie Rente und Sozialstaatsreform (14 Prozent) sowie die Wehrpflichtdebatte (13 Prozent) nannten die Befragten deutlich seltener. Zuwanderung, Innere Sicherheit, AfD/Rechtsextremismus und Klimaschutz stehen am Ende der Liste.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im Auftrag von RTL und ntv zwischen dem 14. und 20. Oktober 2505 Menschen. Fehlertoleranz: 2,5 Prozentpunkte. Nach der politischen Kompetenz wurden 1011 Menschen befragt.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
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