Der Bundeskanzler beharrt auf seiner "Stadtbild"-Aussage und verweist dabei auf die "Töchter" in Deutschland. Aktivistin Luisa Neubauer kritisiert Merz’ Äußerung scharf und lädt zu einer feministischen Kundgebung vor der CDU-Parteizentrale ein.

Umwelt- und Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat zu einer spontanen Demonstration vor der CDU-Bundesgeschäftsstelle in Berlin aufgerufen. Anlass sind die jüngsten Äußerungen von CDU-Chef und Bundeskanzler Friedrich Merz. Auch in Kiel hat Fridays for Future eine Demonstration angekündigt - sie soll am Mittwoch zur CDU-Parteizentrale führen.

"Wir sind plusminus 40 Millionen Töchter in diesem Land. Wir haben ein aufrichtiges Interesse daran, dass man sich mit unserer Sicherheit beschäftigt", sagte die 29-jährige Neubauer in einem Beitrag auf Instagram. "Worauf wir gar keinen Bock haben, ist als Vorwand oder Rechtfertigung missbraucht zu werden für Aussagen, die unterm Strich einfach diskriminierend, rassistisch und umfassend verletzend waren."

Merz hatte Anfang vergangener Woche gesagt, dass die Bundesregierung frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik korrigiere und Fortschritte mache. "Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen."

"Lassen uns nicht vor den Karren spannen"

Am Montag wies er Kritik daran zurück. "Ich habe gar nichts zurückzunehmen", sagte er. Wer seine Töchter frage, werde vermutlich "eine ziemlich klare und deutliche Antwort" darauf bekommen, was er mit seinen Äußerungen gemeint habe.

"Keine Sekunde lang haben wir vor, uns vor diesen Karren spannen zu lassen", sagte Neubauer und kritisierte fehlende Zwischenmenschlichkeit und Respekt. "Da rufen wir fröhlich: Nicht mit uns, wir sehen uns - bei der CDU-Parteizentrale." Die Demonstration ist für den frühen Abend geplant.

Die Berliner Polizei bestätigte, dass eine entsprechende Veranstaltung mit 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Konrad-Adenauer-Haus angemeldet wurde. Sie trägt den Titel "Feministische Kundgebung: Wir sind die Töchter."

Bereits am Sonntagabend hatte es am Brandenburger Tor eine Kundgebung unter dem Motto "Brandmauer hoch! Wir sind das Stadtbild" gegeben. Dabei demonstrierten Hunderte Menschen für Vielfalt und gegen Rassismus. Mehrere Redner kritisierten Merz für seine Stadtbild-Aussagen und warfen ihm eine mangelnde Abgrenzung zur AfD vor.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke