Im Zentrum Londons wollen 1500 Menschen gegen ein Verbot der Gruppe Palestine Action demonstrieren. Scotland Yard äußert einen erheblichen Sicherheitsaufwand und dringt darauf, die Veranstaltung zu verschieben. Hintergrund sei der Großeinsatz nach dem Synagogen-Anschlag in Manchester.

Nach dem Angriff auf eine Synagoge in Manchester mit zwei Toten hat die Londoner Polizei die Veranstalter einer propalästinensischen Demo in London zur Verschiebung oder Absage ihrer Kundgebung aufgefordert. Die Polizei habe nach der Terrorattacke den Schutz jüdischer und muslimischer Einrichtungen erhöht, hieß es in einer Mitteilung von Scotland Yard.

Die Proteste, die sich gegen das Verbot der Gruppe Palestine Action richten, erforderten jedoch erhebliche Ressourcen und zwängen die Polizei, Kräfte aus anderen Teilen des Landes nach London zu berufen, die dann nicht zur Verbrechensbekämpfung zur Verfügung stünden, so die Mitteilung weiter.

Mehr als 1500 Menschen wollen am Samstag am Londoner Trafalgar Square gegen die Einstufung der Gruppe Palestine Action als Terrororganisation demonstrieren. Öffentliche Äußerungen zugunsten der Gruppe werden jedoch als Terrorunterstützung gewertet, gegen die strikt vorgegangen wird.

In den vergangenen Wochen wurden bereits Hunderte Menschen bei ähnlichen Protesten festgenommen. Oft handelte es sich dabei um harmlose Demonstranten, teils Rentner und Menschen mit Behinderung. Die Veranstalter der Demo lehnten eine Absage ab. Die Polizei solle sie einfach nicht festnehmen und sich um "echten Terrorismus" kümmern, hieß es in einem Post auf X.

Tödlicher Angriff am höchsten jüdischen Feiertag

Palestine Action war Anfang Juli als terroristisch eingestuft worden, nachdem Aktivisten auf einen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen waren und Flugzeuge der Royal Air Force mit Farbe besprüht hatten. Sie werfen der britischen Regierung vor, Israel mit Tankflugzeugen im Gaza-Krieg zu unterstützen, und wollten die Maschinen nach eigenen Angaben durch das Sprühen von Farbe in die Triebwerke unbrauchbar machen. Die britische Regierung wies die Behauptungen der Gruppe zurück und kündigte ein hartes Vorgehen an.

Bei dem Anschlag auf eine Synagoge in Manchester am Donnerstag, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, waren zwei Menschen getötet und mehrere schwer verletzt worden. Der Angreifer hatte nach Angaben der Polizei vor der Synagoge ein Auto in Menschen gesteuert und dann mit einem Messer zugestochen. Er soll zudem versucht haben, in das Gebäude zu gelangen.

Der 35-jährige britische Mann syrischer Abstammung wurde von der Polizei erschossen. Bei den Getöteten handelt es sich um Mitglieder der jüdischen Gemeinde, zwei Männer im Alter von 53 und 66 Jahren. Ein weiteres Opfer wurde infolge des Einsatzes tödlich von einem Polizisten verletzt, wie die Zeitung "Guardian" berichtete.

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