Israels Militär verschärft seine Angriffe auf die Stadt Gaza. Verteidigungsminister Israel Katz ruft die verbliebenen Einwohner auf, Richtung Süden zu fliehen. Wer bleibt, droht zur Zielscheibe der Armee zu werden.
Inmitten schwerer Angriffe auf die Stadt Gaza hat Israel die verbliebenen Einwohner zur Flucht aufgerufen. Verteidigungsminister Israel Katz richtete eine "letzte Warnung" an all jene, die noch nicht in Richtung Süden geflohen seien. "Diejenigen, die bleiben (...), werden als Terroristen und Terroristen-Unterstützer betrachtet."
Die Armee setzte ihre Offensive in der Stadt laut Augenzeugen mit unverminderter Härte fort. Nach Angaben der von der Terrormiliz Hamas kontrollierten Zivilbehörde wurden bei Angriffen auf eine zur Flüchtlingsunterkunft umfunktionierten Schule und ein Wohnhaus mindestens 13 Menschen getötet. Die israelische Armee erklärte auf Anfrage, sie prüfe die Angaben.
Rotes Kreuz setzt Arbeit in Gaza-Stadt aus
Wegen der verschärften Kämpfe stellte zudem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) seine Arbeit in Gaza-Stadt vorübergehend ein. Die Mitarbeiter seien verlegt worden, teilt die Organisation mit. "Das IKRK wird sich weiterhin bemühen, die Zivilbevölkerung in Gaza-Stadt zu unterstützen, sobald die Umstände dies zulassen", heißt es in einer Erklärung. Die Hilfe werde dann von den Büros in Deir al-Balah und Rafah aus geleistet, die voll einsatzfähig blieben.
Zuvor hatte die israelische Armee angekündigt, die letzte noch offene Verbindung vom Süden in den Norden des Gazastreifens zu sperren. Bewohner der Stadt Gaza könnten über die Al-Raschid-Straße aber weiterhin über die Straße Richtung Süden fliehen. Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive Mitte September sind hunderttausende Menschen aus der Stadt Gaza geflohen, die nach Angaben der israelischen Armee die letzte Hochburg der Hamas im Gazastreifen ist.
Trumps Friedensplan: Hamas-Reaktion steht aus
US-Präsident Donald Trump hatte am Montag einen Plan für eine Beendigung des Gaza-Krieges vorgestellt. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu stimmte dem Vorhaben zu, die Hamas hat sich bislang nicht offiziell dazu geäußert.
Ein Palästinenservertreter aus dem Umfeld der Hamas-Führung sagte, dass die Islamisten-Organisation Änderungen an dem Plan verlange. Dies betreffe die Klauseln "zur Entwaffnung und zur Ausweisung von Hamas-Funktionären" aus dem Gazastreifen.
Die Hamas-Führung fordere außerdem "internationale Garantien für einen vollständigen Rückzug Israels" aus dem Palästinensergebiet. Die Hamas brauche noch "zwei bis drei Tage" für eine offizielle Antwort auf Trumps Vorschlag, sagte der Palästinenservertreter.
Das sieht Trumps Plan vor
Der US-Präsident hatte der Hamas am Dienstag eine Frist von "drei oder vier Tagen" für ihre Zustimmung zu seinem Gaza-Plan gesetzt. Sein 20-Punkte-Plan, der international auf Zustimmung stieß, sieht unter anderem eine Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen durch die Hamas und einen schrittweisen Abzug der israelischen Armee aus dem Palästinensergebiet vor. Zudem soll eine "internationale Stabilisierungstruppe" im Gazastreifen eingesetzt und eine Übergangsregierung aus "unpolitischen" Palästinensern und internationalen Experten installiert werden.
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg ausgelöst. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1219 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer befinden sich 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen nach Angaben der israelischen Armee mindestens 25 bereits tot sind. Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums bereits mehr als 66.000 Palästinenser getötet.
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