Mehrere Jahre arbeitet ein Mann beim Energiekonzern OMV - und wohl als Spion für den russischen FSB. Der österreichische Staatsschutz stößt auf den Geheimagenten und überwacht ihn. Jetzt wird er gekündigt und ein Strafverfahren eingeleitet. In Haft befindet sich der Spitzel aber nicht.

Ein Mitarbeiter des österreichischen Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV soll einem Medienbericht zufolge als mutmaßlicher Spion für Russland enttarnt worden sein. Das Magazin "Profil" berichtete, die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) habe den Mann über Monate beobachtet.

Er sei durch Treffen mit einem russischen Diplomaten aufgefallen, der bei westlichen Diensten im Verdacht stehe, ein Agent des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zu sein. Bei einer Hausdurchsuchung bei dem OMV-Mitarbeiter seien zahlreiche interne Dokumente sichergestellt worden. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren eingeleitet, bestätigte das Außenministerium in Wien. Dem Bericht zufolge befinde er sich auf freiem Fuß.

OMV hat sich nach eigenen Angaben umgehend von dem Mitarbeiter getrennt. Auf Anfrage teilte der Konzern zudem mit, dass OMV vollumfänglich mit den entsprechenden Behörden kooperiere. "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus datenschutzrechtlichen Gründen weitere Details zu individuellen Arbeitsverhältnissen nicht kommentieren können."

Spion in Milliardenfusion involviert

Dem Bericht zufolge war der langjährige OMV-Mitarbeiter von dem Konzern zeitweise an die Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) in den Vereinigten Arabischen Emiraten entsandt worden. Adnoc ist Miteigentümer von OMV und Partner bei einer geplanten Milliardenfusion der Petrochemietöchter Borealis und Borouge, die Anfang 2026 abgeschlossen werden soll.

Der mutmaßliche Spion habe Einblicke in beide Unternehmen gehabt und dem russischen Diplomaten bei Treffen in Wien berichtet. Unklar sei, ob der Mann allein gehandelt habe und wie lange die mutmaßliche Spionagetätigkeit angedauert habe.

Das österreichische Außenministerium teilte mit, dass es den Geschäftsträger der russischen Botschaft ins Ministerium zitierte. Die russische Seite sei zum Verzicht auf die Immunität des Diplomaten aufgefordert worden. Andernfalls müsse er als unerwünschte Person Österreich verlassen.

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