Auf Ruheständler in Österreich kommt eine größere Sparrunde zu: Ab 2026 soll bei der Rentenerhöhung eine „soziale Staffelung“ gelten, wie österreichische Medien über eine Einigung der Koalition berichten, die am Freitagvormittag vorgestellt wurde.

Demnach sollen ausschließlich Renten unter 2500 Euro brutto pro Monat einen vollen Inflationsausgleich erhalten. Dieser liegt in Österreich bei 2,7 Prozent.

Renten über 2500 Euro und mehr bekommen dagegen nur noch einen Fixbetrag in Höhe von 67,50 Euro pro Monat (2,7 Prozent von 2500 Euro) zusätzlich ausgezahlt, was auf das Jahr gerechnet 945 Euro ergibt, berichtet der „Standard“.

Gegen die Pläne hatte es zuvor großen politischen Widerstand gegeben. Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) bezeichnete die Einigung jedoch als „faire Lösung“, berichtet der Sender Oe24. Unter anderem begründete sie dies damit, dass immerhin mehr als 70 Prozent der Rentner den vollen Inflationsausgleich erhielten. Die Pläne müssen allerdings noch bei der Kabinettssitzung in der kommenden Woche beschlossen werden.

Die Regierung erhofft sich so angesichts eines Haushaltsdefizits Einsparungen in Höhe etwa von 350 Millionen Euro, heißt es weiter. Über die gesamte Legislaturperiode gerechnet sollen es 1,4 Milliarden Euro sein, berichtet der „Standard“.

Das Rentensystem von Österreich wird gerne als Vorbild für Deutschland angeführt. Tatsächlich erhalten die Bezieher dort knapp 87 Prozent ihres letzten Netto-Gehaltes, während dies in Deutschland nur etwa 55 Prozent sind. Eigentlich ist der automatische Inflationsausgleich in Österreich gesetzlich garantiert, er kann jedoch ausgesetzt werden.

Auch in Deutschland wird eine automatische Anpassung der Renten an die Inflation diskutiert. Der Expertenrat um die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hatte dies in einem „Impulspapier“ zur Reform des Rentensystems gefordert. Bislang richten sich die Bezüge in Deutschland an der allgemeinen Lohnentwicklung aus. Zuletzt hatte es zum 1. Juli 2025 eine Anpassung um 3,74 Prozent gegeben.

Im Schnitt erhielten Altersrentner nach einem Jahresbericht der Deutschen Rentenversicherung im vergangenen Jahr eine Rente von 1154 Euro monatlich (2023: 1102 Euro) – Männer bekamen durchschnittlich 1405 Euro und Frauen 955 Euro.

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