Bei einer Audienz im Vatikan tauschen sich der Papst und Israels Präsident über den Krieg im Gazastreifen und die Geiseln aus. Unter Leos Vorgänger Franziskus waren die Beziehungen nach dem Massaker der Hamas abgekühlt. Nun lobt Herzog einen "herzlichen Empfang".
Papst Leo XIV. hat den israelischen Präsidenten Izchak Herzog im Vatikan empfangen und mit ihm über den Gaza-Krieg gesprochen. Im Mittelpunkt stand die Situation im Gazastreifen, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Auch über eine rasche Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine Waffenruhe sowie die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas sei gesprochen worden. Nach dem Gespräch mit Leo traf Herzog auf Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.
Der Heilige Stuhl bekräftigte, dass eine Zweistaatenlösung der einzige Ausweg aus dem andauernden Krieg sei und mit ihr dem palästinensischen Volk eine Zukunft garantiert werde. Israels Regierung lehnt diese mit der Begründung ab, sie gefährde die Existenz Israels.
Herzog bedankte sich nach dem Treffen bei Leo für den "herzlichen Empfang". Er lobte in einem X-Post die Führungsrolle des Papstes im Kampf gegen Hass und Gewalt sowie bei der Förderung des Friedens in der Welt. Herzog versicherte zudem, Israel setze sich für die Sicherheit und das Wohlergehen der Christen im Heiligen Land und im ganzen Nahen Osten ein.
Verhältnis zwischen Leos Vorgänger und Israel getrübt
Vor dem Treffen war es zu Irritationen gekommen. Das israelische Präsidialamt hatte am Dienstag mitgeteilt, Herzog werde Leo auf Einladung des Papstes treffen. Der Vatikan widersprach daraufhin in einer unüblichen Stellungnahme: "Der Heilige Stuhl pflegt, Bitten von Staats- und Regierungschefs um eine Audienz beim Papst stattzugeben. Es ist aber nicht üblich, sie einzuladen."
Nach der Stellungnahme des Vatikans verlautete aus dem Büro des israelischen Präsidenten, Herzog hätte ursprünglich den verstorbenen Papst Franziskus treffen sollen. Zu der Audienz sei es jedoch durch den Tod von Franziskus nicht gekommen. Nach der Amtseinführung von Papst Leo sei der neue Termin in Abstimmung mit dem Vatikan über diplomatische Kanäle vereinbart worden, hieß es weiter.
Unter Leos Vorgänger Papst Franziskus waren die Beziehungen zwischen dem Vatikan und Israel eingetrübt. Der im April verstorbene Franziskus setzte sich nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 für die Befreiung der festgehaltenen Geiseln im Gazastreifen ein und traf sich mit deren Familien. Er kritisierte jedoch immer deutlicher das Vorgehen des israelischen Militärs dort. Papst Leo ruft bei öffentlichen Auftritten immer wieder zu einem sofortigen Waffenstillstand in dem umkämpften Küstengebiet auf. Er mahnt zudem zu Dialog und Versöhnung. Er erinnert dabei vor allem an das Leid der Kinder.
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