Seit ihrer Gründung kann die Werteunion keine Erfolge verbuchen. Nun erschüttern interne Streitigkeiten die Kleinstpartei. Unter Gründer Maaßen habe die Partei nichts mit Demokratie zu tun, beklagen die Vize-Vorsitzenden Meuthen und Pantel. Der Gescholtene weist dies zurück.

Die von Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen geführte Rechtsaußen-Partei Werteunion wird von hartem internem Streit erschüttert. Die Vize-Bundesvorsitzenden Jörg Meuthen und Sylvia Pantel rechneten in der "Welt" mit Maaßens Führungsstil ab. "Maaßen nimmt nur diejenigen mit, die ihm treu ergeben sind, und entmutigt alle anderen", sagte der frühere AfD-Parteivorsitzende Meuthen. "Diese Führung ist absurd und einer freiheitlichen Partei nicht würdig.", kritisierte er.

Pantel warf Maaßen vor, "die Partei kaputtzumachen". Sie war auch Landesvorsitzende der Werteunion in Nordrhein-Westfalen, wurde aber durch einen von Maaßen initiierten Vorstandsbeschluss für abgesetzt erklärt. "Das ist Willkür und hat mit Demokratie nichts zu tun", sagte die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete der "Welt".

Maaßen wies die Vorwürfe zurück. Der frühere Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz sprach von einer "Diffamierungskampagne gegen mich". Die Vorwürfe seien "völlig unsubstantiiert und werden von mir als falsch und ehrabschneidend entschieden zurückgewiesen". Bereits vergangenen Mittwoch veröffentlichte Maaßen jedoch eine Stellungnahme, in der er erklärte, dass er eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Vorstand nicht mehr für möglich halte und einen Rückzug andeutete.

Kleinpartei ohne Erfolge

Die Werteunion war 2017 zunächst als Verein unter dem Vorsitz des CDU-Mitglieds Alexander Miersch gegründet worden. Sie verstand sich als Sammelbecken für CDU- und CSU-Mitglieder, denen der Kurs der damaligen CDU-Chefin Angela Merkel zu wenig konservativ war. Maaßen hatte 2023 den Vorsitz der Werteunion übernommen und diese 2024 in eine Partei umgewandelt. Maaßen hatte bei der Gründung erklärt, die neue Partei solle eine Lücke zwischen der Union und der AfD schließen. Meuthen schloss sich der Partei im September 2024 an.

Die Kleinpartei konnte seither jedoch keine Erfolge verbuchen. Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen holte sie weniger als ein Prozent der Stimmen. Bei der Bundestagswahl im Februar dieses Jahres trat die Werteunion nur in NRW an.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke