Die Bilanz ihrer bisherigen Arbeit ist katastrophal. Die neuesten Pläne der Gaza Humanitarian Foundation dürften die Kritik an der Organisation noch verstärken: Die umstrittene Stiftung hat offenbar ein detailliertes Konzept für Donald Trumps Idee einer palästinenserfreien "Riviera des Nahen Ostens" ausgearbeitet.
Ein innerhalb der US-Regierung kursierender Nachkriegsplan für den Gazastreifen sieht einem Zeitungsbericht zufolge eine Umsiedlung der Bevölkerung, eine mindestens zehnjährige Verwaltung des Gebiets durch die USA und den Wiederaufbau als Tourismusort sowie als Industriezentrum vor. Die "Washington Post" beruft sich auf ein 38-seitiges Konzeptpapier, das ihr vorliege. Demnach wurde der Plan mit dem Namen "Gaza Reconstitution, Economic Acceleration and Transformation Trust" (GREAT Trust) von der umstrittenen, von den USA unterstützten Organisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ausgearbeitet.
Dem Bericht zufolge sollen die zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens das Gebiet zumindest vorübergehend verlassen, entweder durch angeblich freiwillige Ausreisen in ein anderes Land oder durch den Umzug in dortige Sperrgebiete. Grundbesitzer sollen im Gegenzug für die Freigabe ihrer Grundstücke zur Neuentwicklung einen "digitalen Token" erhalten. Jeder Palästinenser, der das Gebiet verlasse, solle zudem 5000 Dollar in bar, Mietzuschüsse für vier Jahre und Lebensmittel für ein Jahr erhalten, hieß es weiter.
Mehr als 1000 Tote in GHF-Zentren
Eine Stellungnahme des Weißen Hauses und des US-Außenministeriums lag zunächst nicht vor. Der Plan scheint mit früheren Äußerungen von US-Präsident Donald Trump übereinzustimmen. Dieser hatte am 4. Februar erstmals öffentlich erklärt, die USA sollten das kriegszerstörte Gebiet "übernehmen" und es nach der Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung als "Riviera des Nahen Ostens" wiederaufbauen. Damals sorgte Trumps Vorstoß für einen internationalen Aufschrei und Kritik. Experten sehen in der Umsiedlung nichts anderes als eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen, die gegen das Völkerrecht verstößt. Kritiker führen weiterhin an, dass massenhafte Umsiedlungen in andere Länder der Region ein destabilisierender Faktor und ein Sicherheitsrisiko für Nahost seien. Andere Kritiker äußerten Zweifel an der Finanzierung und Umsetzung.
Die GHF koordiniert ihre Arbeit mit dem israelischen Militär und setzt private US-Sicherheits- und Logistikunternehmen ein, um Lebensmittelhilfen in den Gazastreifen zu liefern. Sie wird von der Trump-Regierung und Israel bei den humanitären Bemühungen im Gazastreifen gegenüber den UN-Hilfsorganisationen bevorzugt. Israel wirft den UN-Organisationen vor, militanten Gruppen das Abzweigen von Hilfsgütern zu erlauben.
Die GHF ihrerseits wird der Beteiligung an israelischen Kriegsverbrechen beschuldigt. Alle renommierten Hilfsorganisationen verweigern die Zusammenarbeit mit ihr. Anfang August erklärten die Vereinten Nationen, dass seit Beginn der GHF-Aktivitäten im Mai 2025 mehr als 1000 Menschen bei dem Versuch, Hilfe zu erhalten, getötet worden seien. Demnach seien für die meisten Todesfälle israelische Streitkräfte verantwortlich.
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