Das israelische Sicherheitskabinett berät noch über die nächsten Schritte bei der geplanten Offensive auf Gaza-Stadt. Doch bereits jetzt attackieren die Streitkräfte die Vororte. Dabei sterben mindestens 30 Menschen.

Israelische Streitkräfte haben in der Nacht die Vororte von Gaza-Stadt aus der Luft und vom Boden aus angegriffen. Nach Angaben der örtlichen und von der Terrororganisation Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden wurden bei den Angriffen mindestens 30 Menschen getötet. Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte, die Berichte würden geprüft. Das Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte noch im Laufe des Tages über einen Plan zur Einnahme der Stadt beraten.

Unter den Toten seien 13 Menschen, die in der Nähe einer Ausgabestelle für Hilfsgüter versucht hätten, an Lebensmittel zu gelangen, teilten die palästinensischen Behörden mit. Bewohner des Viertels Scheich Radwan berichteten von Panzerbeschuss und Luftangriffen, die Familien zur Flucht in westlichere Teile der Stadt zwängen. "Sie dringen von Osten, Norden und Süden ins Herz der Stadt vor, wo Hunderttausende Schutz suchen, und bombardieren diese Gebiete aus der Luft und vom Boden aus, um die Menschen zur Flucht zu bewegen", sagte Rezik Salah, ein Bewohner von Scheich Radwan.

Einem israelischen Regierungsvertreter zufolge wollte das Sicherheitskabinett am Abend über die nächsten Schritte der geplanten Offensive zur Einnahme von Gaza-Stadt beraten. Netanjahu hat die Stadt als letzte Bastion der Hamas bezeichnet. Eine umfassende Offensive wird jedoch erst in einigen Wochen erwartet. Israel hat erklärt, es wolle die Zivilbevölkerung evakuieren, bevor weitere Bodentruppen einrückten. Die Chefin des Roten Kreuzes, Mirjana Spoljaric, hatte am Samstag gewarnt, eine Evakuierung der Stadt würde eine massive Vertreibung der Menschen dort auslösen, für deren Aufnahme kein anderes Gebiet im Gazastreifen ausgerüstet sei.

Demonstrationen in Israel

Das israelische Militär hat die politische Führung des Landes gewarnt, dass die Offensive die noch von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefährde. Die Proteste in Israel, die ein Ende des Krieges und die Freilassung der verbliebenen Geiseln fordern, haben sich in den vergangenen Wochen verschärft. Am Samstagabend demonstrierten große Menschenmengen in Tel Aviv und am Morgen protestierten die Familien der Geiseln vor den Häusern von Ministern.

Der Krieg begann mit einem von der Hamas angeführten beispiellosen Angriff auf Südisrael am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1200 Menschen getötet und 251 als Geiseln genommen wurden. Von den verbleibenden 48 Geiseln sollen 20 noch am Leben sein. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen wurden bei der israelischen Militäroffensive mehr als 63.000 Menschen getötet und der Gazastreifen in eine humanitäre Krise gestürzt.

Das Gesundheitsministerium in Gaza teilte am Morgen mit, dass sieben weitere Menschen an Unterernährung gestorben seien. Damit steige die Zahl solcher Todesfälle seit Kriegsbeginn auf 339, darunter 124 Kinder. Israel bestreitet die von dem von der Hamas geführten Ministerium veröffentlichten Opferzahlen.

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