In Tel Aviv trifft Entwicklungsministerin Alabali Radovan auf Angehörige israelischer Geiseln. Sie fordert einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen. Ein verzweifelter Vater bittet um die Rückkehr seines Sohnes, während Demonstranten ein Ende des Krieges fordern.
Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hat sich bei einer Begegnung mit Familienmitgliedern und Unterstützern israelischer Geiseln für einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen ausgesprochen. "Wir müssen den Teufelskreis des Extremismus durchbrechen", sagte sie bei dem Treffen in Tel Aviv mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen in Israel und den Palästinensergebieten.
Dani Miran, dessen Sohn Omri bei dem Terrorüberfall der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden war, lobte die Bemühungen der Bundesregierung, die Familien der Geiseln zu unterstützen - nicht nur die mit deutscher Staatsangehörigkeit. Er appellierte an Alabali Radovan: "Ich will nicht die Regierung stürzen, ich will nicht die Welt verändern, bringen Sie nur meinen Sohn zurück." Insgesamt werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, 20 davon sollen am Leben sein.
Hunderttausende auf der Straße
Am Dienstag hatten die Teilnehmer einer Großdemonstration in Tel Aviv ein Ende des Gaza-Krieges und die Freilassung der Geiseln gefordert. Einer der Organisatoren der Kundgebung sagte, es sei wichtig, dass der Plan der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zur Einnahme der Stadt Gaza nicht umgesetzt werde. Ein Waffenstillstand sei notwendig, um die Geiseln zurück nach Israel zu holen.
Bei dem Überfall im Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer islamistischer Gruppen rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln nach Gaza entführt. Seit Beginn des Gaza-Krieges wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde rund 62.000 Menschen im Gazastreifen getötet. UN-Organisationen schätzen die Zahl als weitgehend glaubwürdig ein.
Zu den Berichten über Mangelernährung und eine Hungersnot in Teilen des Gazastreifens sagte die Entwicklungsministerin, es sei gut, dass inzwischen wieder mehr Hilfsgüter in den Küstenstreifen gelangten. Wichtig sei aber auch, dass sie jene Menschen erreichten, die diese am dringendsten benötigten. Angehörige von Hilfsorganisationen berichten, dass die Mobilität der Helfer in dem Gebiet eingeschränkt sei - auch wegen der Operationen der israelischen Armee.
Zu Beginn ihrer Reise hatte Alabali Radovan das Westjordanland besucht, wo ihr Palästinenser von Siedlergewalt und Schikanen durch die Besatzungsmacht berichteten. Die SPD-Politikerin will ihre Reise in Jordanien und Saudi-Arabien fortsetzen.
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