Russland ist zusammen mit Saudi-Arabien und den USA eigentlich einer der größten Öl-Exporteure der Welt. Doch seit dem Ukraine-Krieg machen Sanktionen und Angriffe auf Raffinerien und Treibstofflager den Konzernen zu schaffen. Jetzt setzt die Ukraine erneut einen empfindlichen Nadelstich.
Im russischen Ostseehafen Ust-Luga ist nach Behördenangaben eine Ölraffinerie durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten. Über dem Hafen seien zehn Drohnen abgeschossen worden, schrieb der Gouverneur des die Millionenstadt St. Petersburg umgebenden Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko, auf Telegram. "Die Trümmer eines unbemannten Flugapparats wurden zur Ursache für einen Brand am Novatek-Terminal", Feuerwehr und Katastrophenschutz seien im Löscheinsatz. Novatek ist ein kremlnaher Öl- und Gasproduzent, der unter anderem eine milliardenschwere Anlage zur Herstellung von Flüssigerdgas (LNG) auf der arktischen Halbinsel Jamal betreibt.
Das Terminal in Ust-Luga wandelt flüssiges Gaskondensat in Ölprodukte wie Benzin oder Kerosin um, die dann teilweise über die Ostsee exportiert werden. Flugbenzin benötigt Russland aber auch zur Führung seines Angriffskriegs. Das Terminal an der Ostsee wurde daher bereits in der Vergangenheit attackiert.
Russland ist zusammen mit Saudi-Arabien und den USA eigentlich einer der größten Öl-Exporteure der Welt. Seit dem Einmarsch in der Ukraine sanktionieren viele westliche Länder russische Konzerne. Und auch ukrainische Angriffe wie dieser auf Raffinerien und Treibstoffanlagen setzen Firmen wie Lukoils Raffinerie in Wolgograd, Gazprom Nefts Anlage in Omsk oder Rosneft in Tuapse zu. Um unter diesen Umständen ihre Umsätze aufrechtzuerhalten, müssen die Konzerne ihre Exporte von Rohöl ankurbeln. Als Abnehmer kommen jedoch nur Indien, China und die Türkei infrage. Diese kaufen trotz der Sanktionen weiter russisches Rohöl und verfügen über eigene Raffinerien.
Sanktionen und Angriffe scheinen inzwischen Wirkung zu zeigen: Russlands Exporte über den Seeweg von Ölprodukten wie Diesel sind Insidern zufolge im vergangenen Jahr um zehn Prozent zurückgegangen. Laut Ausfuhrdaten beliefen sich die gesamten russischen Exporte aller entsprechenden Produkte wie Heizöl, Diesel, Naphtha und Kerosin im vergangenen Jahr auf 113,7 Millionen Tonnen. Dies sei ein Rückgang um 9,1 Prozent gegenüber 2023.
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