Die Einzelheiten sind noch unklar: Die Terrororganisation Hamas stimmt nach eigenen Angaben dem jüngsten Vorschlag für eine Feuerpause im Gazastreifen zu. In Israel soll hingegen am Dienstag dem Verteidigungsminister ein Einsatzplan für die Einnahme von Gaza-Stadt vorgelegt werden - mit angeblich mindestens 80.000 Soldaten.
Die islamistische Hamas hat nach eigener Darstellung internationalen Vermittlern eine "positive Antwort" auf einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen vorgelegt. Der Vorschlag sei von Ägypten und Katar unterbreitet worden, sagte ein Funktionär der Terrororganisation. Details zu den Inhalten des Plans für eine Waffenruhe gab es nicht. Allerdings soll die Hamas "dem neuen Waffenstillstandsangebot ohne Änderungen zugestimmt haben", wie es aus Hamas-Kreisen hieß.
Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas - bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln - waren Ende Juli erneut ins Stocken geraten. Nach israelischer und amerikanischer Darstellung hatte die Hamas die Verhandlungen mit überzogenen Forderungen zum Entgleisen gebracht. Die Delegationen der USA und Israels wurden daraufhin zu Konsultationen in ihre jeweiligen Hauptstädte zurückberufen. Seitdem gab es keine Fortschritte.
Offenbar aktualisierte Form von Witkoff-Vorschlag
Auf dem Verhandlungstisch lag zuletzt ein Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff für eine 60 Tage lange Waffenruhe. Wie israelische Medien berichteten, handelt es sich bei dem jüngsten Vorschlag der ägyptischen und katarischen Vermittler um eine aktualisierte Form. Demnach sollen während der 60 Tage zehn lebende Geiseln sowie die Leichen von 18 Entführten im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freigelassen werden.
Israels Sicherheitskabinett hatte vor gut einer Woche eine Ausweitung des Gaza-Kriegs beschlossen. Der Plan sieht die Einnahme der Stadt Gaza und zentraler Flüchtlingslager zur Zerschlagung der Hamas vor. Medien spekulierten, die Ankündigung könne eine Verhandlungstaktik sein, um die Hamas massiv unter Druck zu setzen, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren und sich flexibler zu zeigen. Seitdem liefen im Hintergrund Bemühungen der internationalen Vermittler um eine neue Waffenruhe im fast zweijährigen Gaza-Krieg.
Medienberichten zufolge soll am Dienstag ein Einsatzplan der israelischen Armee zur Einnahme der Stadt Gaza dem Verteidigungsminister Israel Katz zur Billigung vorgelegt werden. Die israelische Nachrichtenseite "Walla" berichtet, laut dem Plan des Generalstabschefs Ejal Zamir sollten mindestens 80.000 Soldaten eingesetzt werden.
"Sie werden die Stadt Gaza einkreisen und einnehmen, mit dem Ziel, den Kern der Terrorinfrastruktur der Hamas sowie die wichtigsten verbliebenen Symbole ihrer Herrschaft zu zerstören", hieß es in dem Bericht. Die Nachrichtenseite zitierte einen namentlich nicht genannten Militär, der mit den Vorbereitungen für den großangelegten Bodeneinsatz vertraut sei: "Dies ist ein sehr umfassender Plan, der Hamas einen sehr hohen Preis abverlangen wird, der aber auch große Risiken für die israelischen Truppen birgt."
Militärchef bereitete Plan nur widerwillig vor
Militärchef Zamir hat nach Medienberichten selbst vor großen Risiken des Plans für Soldaten und verbliebene Geiseln gewarnt, am Ende aber Planungen zur Erfüllung der Vorgaben der politischen Führung des Landes eingeleitet. Es wird befürchtet, dass die Offensive die ohnehin katastrophale Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen noch vergrößern wird.
Der israelische Rundfunk berichtete, die von Israel geplante Räumung der Stadt Gaza, in der sich laut Schätzungen eine Million Menschen aufhalten, solle frühestens in zwei Wochen beginnen. "Walla" berichtete dagegen, schon in den kommenden Tagen sollten israelische Truppen in weitere Bereiche im Gazastreifen vordringen, um den Druck auf die Hamas zu erhöhen.
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