Beim Gipfel in Alaska präsentiert Putin laut Medienberichten US-Präsident Trump weitreichende Bedingungen für ein Kriegsende. Der Kremlchef fordert demnach den vollständigen Abzug der Ukraine aus der Region Donezk. Im Gegenzug stellt er ein Einfrieren der Frontlinie in Aussicht.

Der russische Präsident Wladimir Putin fordert Medienberichten zufolge den Abzug der Ukraine aus der gesamten östlichen Region Donezk als Bedingung für ein Ende des Krieges. Putin habe US-Präsident Donald Trump bei ihrem Treffen in Alaska gesagt, er werde den Rest der Frontlinie einfrieren, wenn seine Kernforderung erfüllt werde, berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf vier mit den Gesprächen vertraute Personen.

Im Gegenzug für die Region Donezk habe Putin angeboten, die Frontlinie in den südlichen Regionen Cherson und Saporischschja einzufrieren. Zudem habe der Kremlchef laut der "New York Times" Trump eine schriftliche Zusage angeboten, weder erneut die Ukraine noch ein anderes europäisches Land anzugreifen. Moskau sei darüber hinaus einverstanden, dass die Ukraine nach einem Abkommen Sicherheitsgarantien erhalten dürfe, allerdings nicht im Rahmen der Nato. Zudem fordere der Kreml, dass Russisch wieder Amtssprache in der Ukraine werde und die russisch-orthodoxen Kirchen im Land geschützt werden.

Trump hofft auf schnellen Friedensdeal

Trump habe Putins Forderung im Nachgang dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staats- und Regierungschefs per Telefon mitgeteilt und gefordert, Bemühungen um einen Waffenstillstand mit Moskau einzustellen.

Nach Angaben der "New York Times" ist der US-Präsident davon überzeugt, einen schnellen Friedensvertrag aushandeln zu können, sollte Kiew zustimmen, die gesamte Region Donbass an Russland abzutreten. Sowohl Selenskyj als auch die europäischen Staats- und Regierungschefs lehnen eine Abtretung der unbesetzten Gebiete im Donbass ab. Regierungsvertretern in Kiew zufolge könne ein Kriegsende nicht bedeuten, dass die Ukraine dauerhaft eigenes Staatsgebiet abtrete, da dies gegen die Verfassung verstoßen würde.

"Putin spielt auf lange Sicht"

Im Donbass halten russische Truppen etwa 75 Prozent der Region Donezk und nahezu 100 Prozent der Region Luhansk besetzt. Ein Verlust des Bergbaugebiets wäre aus wirtschaftlicher und militärischer Sicht ein großer Verlust. "Die Russen würden mit einem Schlag hinter die letzten Verteidigungsstellungen der Ukraine kommen", sagte der Militärexperte Markus Reisner kürzlich im Gespräch mit ntv.de. "Die Ukraine baut im Donbass gerade eine weitere Verteidigungsstellung in der Tiefe aus. Falls die Russen den Donbass bekommen, könnten sie vormarschieren und würden vor dem offenen Land stehen. In einer weiteren militärischen Aktion könnten die Russen dann ungehindert in Richtung Westen vorstoßen."

Selenskyj und die europäischen Verbündeten sollen Trump am Telefon an Putins Wortbrüche in der Vergangenheit erinnert haben. "Putin spielt auf lange Sicht und wird seine Versprechen nicht einhalten", sagte ein europäischer Diplomat der "Financial Times", der über das Telefonat informiert ist. "Trump hat es eilig, einen Deal abzuschließen, Putin hingegen deutlich weniger." Am Montag will Trump mit Selenskyj in Washington das weitere Vorgehen besprechen.

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