Nach dem Alaska-Gipfel zwischen Putin und Trump geht das Rätselraten los, wie Sicherheitsgarantien für die Ukraine aussehen könnten. Der US-Präsident bringt dafür offenbar eine italienische Idee ins Spiel - Kiew muss dabei nicht der Nato beitreten.

Die Ukraine hat ukrainischen Kreisen zufolge ein US-Angebot für Nato-ähnliche Sicherheitsgarantien erhalten - ohne dass die Ukraine dem Militärbündnis beitreten soll. "Als eine der Sicherheitsgarantien für die Ukraine schlug die amerikanische Seit eine Art Artikel-Fünf-Garantie außerhalb der Nato vor", berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf ukrainische Diplomatenkreise.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor in einer Videoschalte mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie europäischen Vertretern von seinem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Alaska berichtet. Artikel Fünf des Nato-Vertrags verpflichtet die Mitglieder des Bündnisses, sich im Falle eines Angriffs gegenseitig Beistand zu leisten. Aus Diplomatenkreisen in Kiew hieß es, das US-Angebot sei "angeblich mit Putin abgestimmt".

Eine zweite Quelle mit Kenntnis der Vorgänge bestätigte: In der Videoschalte sei es um mögliche Beistandsgarantien gegangen. "Aber niemand weiß im Detail, wie das funktionieren würde - oder warum Putin dem zustimmen würde, wenn er kategorisch gegen die Nato und offensichtlich auch jede wirksame Garantie für die Souveränität der Ukraine ist", hieß es weiter.

"Hoffnungsschimmer für Friedensgespräche"

Die US-Vorschläge dürften Thema sein, wenn US-Präsident Trump am Montag Selenskyj im Weißen Haus empfängt. Aus ukrainischen Kreisen heißt es, dann solle es auch um territoriale Fragen im Osten des Landes gehen. "Putin hat es wirklich geschafft, die Idee voranzutreiben, dass die Ukrainer den Donbass verlassen", hieß es.

Öffentlich bestätigte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, dass es auch um diese Art von Sicherheitsgarantie geht. Eine Einigung zum Ukraine-Krieg sei kompliziert, aber endlich möglich, teilte sie nach dem Gipfel mit. Trump habe die italienische Idee einer kollektiven Sicherheitsklausel nach Vorbild von Artikel fünf aufgegriffen. Diese würde es der Ukraine Meloni zufolge ermöglichen, auf die Unterstützung aller ihrer Partner, einschließlich der USA, zu zählen, die bereit sind, im Falle eines erneuten Angriffs zu intervenieren.

"Die europäischen Staaten stehen in dieser Verhandlungsphase weiterhin geschlossen hinter der Ukraine", teilte Meloni mit. Der Weg zum Frieden sei nicht einfach, aber es sei wichtig, dass er eingeschlagen wurde. Auf X schrieb sie: "Endlich gibt es einen Hoffnungsschimmer für Friedensgespräche". Die Ministerpräsidentin bekräftigte auch, dass nur die Ukraine über die Bedingungen und ihr Territorium verhandeln könne.

Trump und Putin hatten sich im US-Bundesstaat Alaska getroffen, um über den Krieg in der Ukraine zu sprechen. Die beiden Staatschefs nannten das Treffen anschließend zwar "produktiv", zu Details ihrer Absprachen äußerten sie sich aber nicht.

Der US-Präsident informierte im Anschluss die Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen, Italien und Finnland sowie die EU-Spitzen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte über den Gipfel. In einer gemeinsamen Erklärung äußerten sich die beteiligten Staats- und Regierungschefs anschließend auch zu möglichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine: Sie begrüßten "die Erklärung von Präsident Trump, dass die USA bereit sind, Sicherheitsgarantien zu geben".

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