Vor dem Alaska-Gipfel mit Putin pocht Trump auf einen Waffenstillstand in der Ukraine. Nach dem Treffen sieht das nun ganz anders aus: Der US-Präsident rückt von dem bisherigen Ziel ab - und plädiert stattdessen direkt für ein "Friedensabkommen". Derweil zeigen die Europäer Putin rote Grenzen auf.

US-Präsident Donald Trump hat eine sofortige Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine ausgeschlossen und sich stattdessen direkt für ein "Friedensabkommen" ausgesprochen. Das Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska sowie Telefonate mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Verbündeten seien sehr gut gelaufen, schrieb Trump auf "Truth Social".

Und weiter: "Es wurde von allen festgestellt, dass der beste Weg, um den schrecklichen Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, darin besteht, direkt zu einem Friedensabkommen zu gelangen, das den Krieg beendet, und nicht nur ein Waffenruheabkommen, das oft nicht eingehalten wird."

Trump schrieb von einem "großartigen und sehr erfolgreichen Tag in Alaska". Selenskyj werde nun nach Washington kommen. Wenn alles klappe, werde dann ein Treffen mit Putin vereinbart. Vor dem Treffen mit Putin hatte Trump stark auf eine sofortige Waffenruhe gedrungen.

Europäer fordern Gespräche mit Selenskyj

Gemeinsam mit anderen europäischen Verbündeten fordert die Bundesregierung nach dem Treffen von Trump und Putin eine Fortsetzung der Gespräche mit Selenskyj. "Der nächste Schritt müssen nun weitere Gespräche unter Einschluss von Präsident Selenskyj sein", den Trump bald treffen werde, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz mit den Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien, Polen, Italien, Finnland und den EU-Spitzen. "Wir sind auch bereit, mit Präsident Trump und Präsident Selenskyj für einen Dreier-Gipfel mit europäischer Unterstützung zu arbeiten", hieß es weiter.

Die europäischen Vertreter pochten in ihrer Erklärung auch erneut auf Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese brauche "eiserne Sicherheitsgarantien", um ihre Souveränität und territoriale Integrität wirksam verteidigen zu können. Die Koalition der Willigen ist bereit, eine aktive Rolle zu spielen. Die Ukraine könne "auf unsere unerschütterliche Solidarität zählen".

Mit Blick auf Putins Statement nach dem Alaska-Gipfel setzten die Europäer zudem Grenzen. Der Kremlchef hatte einmal mehr betont, die "Grundursachen" des Ukraine-Krieges müssten beseitigt und das "gerechte Gleichgewicht" der europäischen Sicherheit wiederhergestellt werden. In früheren Äußerungen zielte Putin etwa auf die Rückabwicklung der Nato-Osterweiterung ab.

Rote Karte für Russland

In ihrer Erklärung stellten die Europäer nun klar: "Russland kann kein Veto gegen den Weg der Ukraine in die EU und die Nato einlegen." Es sei Sache der Ukraine, Entscheidungen über ihr Hoheitsgebiet zu treffen. Internationale Grenzen dürften nicht mit Gewalt verändert werden.

Im Gegensatz zu Trump bringen die Europäer auch weitere Sanktionen gegen Russland zur Sprache. "Wir werden die Sanktionen und umfassendere wirtschaftliche Maßnahmen weiter verschärfen, um Druck auf die Kriegswirtschaft Russlands auszuüben, bis ein gerechter und dauerhafter Frieden erreicht ist", kündigten die Vertreter an. Trump hatte weitere Sanktionen nach dem Gipfel in Alaska zunächst ausgeschlossen.

Nach seiner Rückkehr nach Washington hatte Trump Selenskyj, Merz und weitere europäische Staats- und Regierungschefs telefonisch über sein Treffen mit Putin informiert. Im Anschluss hatte Merz die europäischen Vertreter zu einer Nachbesprechung eingeladen, um einen Friedensprozess für die Ukraine abzustimmen.

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