Vor dem Treffen von US-Präsident Trump und Kremlchef Putin meldet sich die Frau des getöteten Kremlgegners Nawalny zu Wort. Sie verweist auf die zu Hunderten in russischen Gefängnissen sitzenden Oppositionellen - und richtet klare Worte an beide Staatschefs.
Vor dem Gipfel der USA und Russland zum Ukraine-Krieg hat die Oppositionelle Julia Nawalnaja von Kremlchef Wladimir Putin die Freilassung aller politischen Gefangenen aus den Gefängnissen gefordert. "Befreien Sie russische politische Aktivisten und Journalisten. Befreien Sie ukrainische Zivilisten. Befreien Sie diejenigen, die wegen Anti-Kriegs-Äußerungen und Social-Media-Beiträgen inhaftiert sind", sagte Julia Nawalnaja in einer Videobotschaft an Putin und Trump gerichtet.
"Dieser Schritt geht in die Geschichte ein. Gehen Sie ihn einfach", sagte die Witwe des im Straflager 2024 zu Tode gekommenen Kremlgegners Alexej Nawalny. Es gebe in Russland 1000 politische Gefangene, sagte sie. Dutzende wurden zu vielen Jahren Straflager verurteilt, weil sie gegen Putins Krieg protestiert hatten.
Putin und US-Präsident Donald Trump wollen auf einem Militärstützpunkt nahe Anchorage am Abend mitteleuropäischer Zeit zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast dreieinhalb Jahren persönlich zusammenkommen. Dabei soll es um Wege zu einem Waffenstillstand gehen.
Nawalnaja zeigt sich skeptisch
Es gebe die Chance für einen historischen Gipfel in Anchorage mit einem echten Ergebnis, das in die Geschichte eingehen könne, sagte Nawalnaja. Sie hatte immer wieder erklärt, im Exil im Ausland den Kampf ihres Mannes gegen das autoritäre System Putins fortzusetzen. Nach ihrer Darstellung liegen auch die Listen mit den Gefangenen vor, sodass eine Freilassung schnell erfolgen könne. In ihrer Videobotschaft werden zudem Fotos einiger Inhaftierter gezeigt.
Nawalnys Team macht seit Jahren auf das Schicksal der politischen Gefangenen unter Putin aufmerksam - und auf die oft schlechten Haftbedingungen in den russischen Straflagern, die lebensbedrohlich sein können.
Zugleich zeigte sie sich skeptisch, ob der Gipfel zu einem Ende des russischen Angriffskriegs führen könne. Es habe zwar in der Vergangenheit Feuerpausen gegeben, aber Erwartungen und Hoffnungen auf ein Kriegsende seien immer wieder enttäuscht worden. "Menschen sterben jeden Tag", sagte sie. Es bestehe die Gefahr, dass in Anchorage Vereinbarungen getroffen würden, die keinen Bestand hätten und schon schnell vergessen seien.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke