Nach einem Angriff der israelischen Armee in Gaza sterben mehrere Mitarbeiter des arabischen Senders Al-Dschasira, darunter der Korrespondent al-Sharif. Das israelische Militär bezeichnete ihn als Hamas-Terroristen. Nun spezifiziert der Sender seine Aussage über die Toten.

Der katarische Sender Al-Dschasira hat die Zahl seiner bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen getöteten Mitarbeiter korrigiert. In einem Bericht auf seiner englischsprachigen Website erklärte Al-Dschasira, dass bei dem Angriff vier seiner Journalisten getötet worden seien und nicht fünf, wie ursprünglich angegeben. Der zuvor genannte Moamen Aliwa sei viel mehr als freiberuflicher Kameramann tätig gewesen. Überdies sei ein sechster bei dem Angriff getöteter Journalist, Mohammed al-Chalidi, ebenfalls freiberuflich tätig gewesen.

Der im Golfemirat Katar ansässige Sender hatte ursprünglich berichtet, dass seine Korrespondenten Anas al-Scharif und Mohammed Kreikeh sowie die Kameraleute Ibrahim Saher, Mohammed Nufal und Moamen Aliwa bei dem israelischen Angriff am Sonntag getötet worden seien. Ein Angriff der israelischen Armee hatte demnach ein Zelt für Journalisten vor dem Haupttor des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza getroffen. Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen sowie die UNO und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatten die Tötung der Journalisten verurteilt.

Israelischen Angaben zufolge handelte es sich bei al-Scharif um ein "aktives Mitglied" der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Die israelische Armee teilte im Onlinedienst Telegram mit, sie habe "in der Stadt Gaza den Terroristen Anas al-Scharif getroffen, der sich als Journalist für den Sender Al-Dschasira ausgab". Al-Scharif sei "ein Anführer einer Terrorzelle der Terrororganisation Hamas und verantwortlich für Raketenangriffe auf israelische Zivilisten und IDF-Truppen" gewesen. Demnach stand er auf der Hamas-Gehaltsliste.

USA verweisen auf israelische Behörden

Auch 48 Stunden nach dem Luftangriff gebe es weiterhin keine Erklärung der Armee, warum sie al-Scharif ins Visier nahm, als er gerade mit fünf anderen Journalisten zusammen war, berichtete die israelische Zeitung «Times of Israel».

Das US-Außenministerium verwies Fragen von Reportern dazu an die israelischen Behörden. Sprecherin Tammy Bruce sagte, ihr Respekt gelte Journalisten, die aus Kriegsgebieten berichteten. Allerdings seien Hamas-Mitglieder "in die Gesellschaft eingebettet und geben sich unter anderem als Journalisten aus". Örtlichen Journalisten im Gazastreifen zufolge hatte al-Scharif zu Beginn seiner Karriere in einem Kommunikationsbüro der Hamas gearbeitet.

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