Seit Jahren schon spricht Donald Trump immer wieder bewundernd über den russischen Machthaber. Allerdings scheint ihr Verhältnis zuletzt etwas abgekühlt zu sein: Selbst Trump fiel auf, dass es einen Widerspruch zwischen Putins Worten und Bomben gibt.

Schon vor seiner Zeit als Politiker hat der heutige US-Präsident Donald Trump Lobeshymnen auf Wladimir Putin angestimmt. Ob man ihn möge oder nicht, Putin mache einen "großartigen Job", sagte er 2007 bei CNN. Im Juni 2013 fragte Trump in einem Tweet, ob Putin wohl sein "neuer bester Freund" werde - er hoffte darauf, dass der russische Präsident seiner Miss-Wahl in Moskau beiwohnen würde.

In seinem ersten Wahlkampf wurde Putin geradezu zu einem Fixpunkt für Trump. Er lobte ihn, schmeichelte ihm und erklärte mehrfach, er werde sich als Präsident "sehr gut mit ihm verstehen".

Selbst die Morde an Journalisten in Russland spielte Trump herunter. Putin sei "wenigstens ein Führer, anders als das, was wir hier im Land haben", sagte Trump im Dezember 2015 unter Anspielung auf den damaligen Präsidenten Barack Obama.

"Putin hat verdammt viel mit mir durchgemacht"

Untersuchungen, ob es in Trumps Wahlkampfteam während des Präsidentschaftswahlkampfes von 2016 eine Bereitschaft gab, mit russischen Stellen zusammenzuarbeiten, nannte Trump stets einen "Schwindel", eine "Hexenjagd". Putin stellte er in diesem Zusammenhang wiederholt als Leidensgenossen dar.

Noch beim berüchtigten Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im vergangenen Februar brach es aus ihm heraus: "Lassen Sie mich Ihnen sagen, Putin hat verdammt viel mit mir durchgemacht. Er hat eine verlogene Hexenjagd durchgemacht, bei der sie ihn benutzt haben."

Zuletzt schien die Männerfreundschaft allerdings abzukühlen. So äußerte sich der 79-Jährige enttäuscht darüber, dass Putin ihm in langen Telefonaten Aussicht auf einen Waffenstillstand machte, dann aber die Ukraine mit immer mehr Bomben und Raketen angriff.

Hier eine Übersicht, wie Trump zuletzt über Putin gesprochen hat:

Ende des Ukraine-Kriegs "in 24 Stunden"

Im letzten Präsidentschaftswahlkampf verspricht Trump, er werde den Ukraine-Krieg sofort beenden: "Ich werde das schaffen - ich werde das in 24 Stunden schaffen", sagt er im Mai 2023. Trumps Anhänger feiern ihn für das angekündigte Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine in Milliardenhöhe.

"Ein Diktator ohne Wahlen": Trump greift Selenskyj an

Kurz nach seinem erneuten Amtsantritt im Januar 2025 fährt Trump scharfe Attacken gegen den ukrainischen Präsidenten. Er will ihn offenbar zu Zugeständnissen an Russland zwingen. "Selenskyj sollte sich besser beeilen, oder er wird kein Land mehr haben", schreibt Trump am 19. Februar in seinem Onlinedienst Truth Social. Er behauptet, die Ukraine sei selbst schuld am russischen Angriff und sagt in Richtung Kiew: "Die Nato - das können sie vergessen."

"Sie verhalten sich überhaupt nicht dankbar": Eklat im Weißen Haus

Bei Selenskyjs Besuch im Oval Office am 28. Februar 2025 kommt es zum Eklat. Trump und Vizepräsident JD Vance werfen dem ukrainischen Präsidenten vor laufenden Kameras vor, "überhaupt nicht dankbar" für die US-Militärhilfen zu sein und Russland zu provozieren. "Sie spielen mit dem dritten Weltkrieg", herrscht Trump Selenskyj an. Westliche Verbündete reagieren entsetzt.

Trump: Putin will "mich nur hinhalten"

Zwischenzeitlich sieht es so aus, als würde sich Trump mit Putin auf Kosten der Ukraine einigen. Doch dazu kommt es nicht. Nach einem Treffen mit Selenskyj am Rande der Beerdigung von Papst Franziskus am 26. April in Rom macht sich bei Trump ein Stimmungswandel bemerkbar. Er äußert Zweifel, dass Putin "den Krieg vielleicht gar nicht beenden, sondern mich nur hinhalten will".

Putin "völlig verrückt geworden"

Trump lässt erkennen, dass er wegen der fortgesetzten russischen Angriffe auf die Ukraine die Geduld mit Putin verliert. Der Kreml-Chef sei "völlig verrückt geworden", schreibt Trump am 25. Mai nach intensiven diplomatischen Friedensbemühungen.

Kein "sofortiger Frieden" in der Ukraine

Trump zeigt sich zunehmend frustriert angesichts der Lage. Nach einem erneuten Telefonat mit Putin erklärt der US-Präsident am 4. Juni: "Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem sofortigen Frieden führen wird." Der Kreml betont nach dem Telefonat, Russland werde seine Ziele in der Ukraine "nicht aufgeben".

Putin erzählt "eine Menge Bullshit"

Wochen später beklagt sich Trump vor Reportern: "Wir bekommen von Putin eine Menge Bullshit erzählt." Der russische Präsident sei "immer sehr nett, aber es stellt sich heraus, dass es bedeutungslos ist", sagt er am 8. Juli.

Trump setzt Putin ein Ultimatum

Am 15. Juli äußert Trump sich bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus "sehr, sehr unzufrieden" mit Russland. Er stellt der Ukraine weitere Patriot-Luftabwehrsysteme in Aussicht. Bezahlen sollen allerdings Deutschland und andere Nato-Länder. Zugleich setzt Trump Putin eine Frist von 50 Tagen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs, andernfalls drohen Russlands Verbündeten Strafzölle. Ende Juli reduziert Trump sein Ultimatum auf zehn Tage. Die Frist lief am Freitag ab.

Trump kündigt Treffen in Alaska an

Genau am Tag des Auslaufens seines Ultimatums an Moskau kündigt Trump an, am 15. August in Alaska im Nordwesten der USA persönlich mit Putin zusammenzutreffen. Der Kreml bestätigt das Treffen, Selenskyj ist nicht eingeladen. Trump und Putin hatten sich zuletzt 2019 am Rande eines G20-Gipfels in Japan getroffen. Die Zusammenkunft in Alaska wird zudem das erste Mal seit 2015 sein, dass der Kreml-Chef den Boden der USA betritt. Wie das Treffen ausgeht, ist derzeit völlig offen. Von der großen Versöhnung bis zum großen Bruch scheint alles möglich.

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