US-Präsident Trump und Russlands Machthaber Putin treffen sich in der kommenden Woche zu "Friedensverhandlungen". Kiew erhält keine Einladung. Im Raum steht ein "Gebietsaustausch", bei dem die Ukraine große Teile des Staatsgebiets verlieren würde. Für Präsident Selenskyj ist das nicht hinnehmbar.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt die Gebietsabtretungen ab, die sich in Plänen Russlands und der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs abzeichnen. "Die Antwort auf die territorialen Fragen der Ukraine steht in der Verfassung der Ukraine. Davon wird niemand abweichen, und niemand kann abweichen", sagte er in einer Videobotschaft. "Jede Entscheidung gegen uns, jede Entscheidung ohne die Ukraine ist auch eine Entscheidung gegen den Frieden." Und weiter. "Die Ukrainer werden ihr Land nicht dem Besatzer schenken."
Medienberichten zufolge hat Kremlchef Wladimir Putin vor einem Gipfel mit US-Präsident Donald Trump gefordert, dass Russland die volle Kontrolle über die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk bekommt. Dies würde die Preisgabe mehrerer Tausend Quadratkilometer Fläche und strategisch wichtiger Städte durch die ukrainische Armee bedeuten.
"Sehr weit weg von diesem Krieg"
Trump und Putin wollen sich in Alaska zu Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs treffen. Das "mit Spannung erwartete Treffen" werde am 15. August in dem Bundesstaat im Nordwesten der USA stattfinden, erklärte Trump auf Truth Social. Der Kreml bestätigte das Treffen und lud Trump im Anschluss nach Russland ein. Kreml-Berater Juri Uschakow erklärte, in der kommenden Woche würden sich die beiden Präsidenten "zweifelsohne auf eine Diskussion über Möglichkeiten für eine langfristige friedliche Lösung der Ukraine-Krise konzentrieren".
Selenskyj ist zu dem Treffen in Alaska nicht eingeladen und kritisierte den vorgesehenen Ort: "Sehr weit weg von diesem Krieg, der in unserem Land tobt, gegen unser Volk, und der sowieso nicht ohne uns beendet werden kann, ohne die Ukraine". Die Ukraine verteidigt sich seit fast dreieinhalb Jahren gegen eine großangelegte russische Invasion.
Trump und Putin haben sich zuletzt 2019 am Rande eines G20-Gipfels in Japan persönlich getroffen. Der Kremlchef hat den Boden der USA zuletzt 2015 betreten, unter der Präsidentschaft von Barack Obama.
Trump hatte im Wahlkampf mehrfach angekündigt, den Ukraine-Krieg "binnen 24 Stunden" beenden zu können. Seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus im Januar telefonierte er mehrmals mit seinem russischen Amtskollegen. Dabei zeigte er sich zunächst sehr wohlwollend gegenüber Putin, in den vergangenen Wochen jedoch zunehmend kritisch und erbost. Zuletzt hatte er Moskau ein Ultimatum für die Beendigung des Ukraine-Kriegs gesetzt. Dieses ist genau an dem Tag, an dem Trump nun sein Treffen mit Putin für den 15. August ankündigte, abgelaufen.
Trump macht Selenskyj Druck
Zu möglichen Inhalten eines Abkommens zwischen der Ukraine und Russland sagte Trump, dieses könne einen "Gebietstausch" zwischen beiden Staaten beinhalten. Hierüber werde jedoch "später oder morgen" gesprochen. "Es ist kompliziert, wirklich nicht einfach", fügte Trump hinzu.
Bei einem Auftritt im Weißen Haus mit den Präsidenten Armeniens und Aserbaidschans deutete Trump die Hürden der ukrainischen Verfassung als Hindernis für eine Lösung. Selenskyj müsse sich beeilen, politische Zustimmung in seinem Land zu organisieren "denn wir stehen kurz vor einem Deal". Der ukrainische Präsident solle aber alles bekommen, was er brauche, "denn er muss sich vorbereiten, etwas zu unterschreiben".
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke