Es ist eine bedeutende Kriegswaffe der russischen Marine. Experten beschreiben die Knyaz Pozharsky als schwimmendes Atomwaffenarsenal. Kremlchef Putin wohnt im Juli der Taufe des U-Boots bei. Nun meldet der ukrainische Geheimdienst, über technische und personelle Informationen des Schiffes zu verfügen.

Die Ukraine hat geheime interne Dokumente über Russlands neuestes strategisches Atom-U-Boot erhalten. Dabei soll es sich um die K-555 Knyaz Pozharsky handeln, ein Schiff der Borei-A-Klasse der vierten Generation des Projekts 955A. Das berichtet "Kyiv Independent" unter Berufung auf eine Erklärung des ukrainischen Militärgeheimdiensts (HUR).

Das Atom-U-Boot ist ein entscheidender Bestandteil des nuklearen Arsenals des Kreml. Jedes dieser Schiffe ist mit 16 Abschusssilos für seegestützte Interkontinentalraketen vom Typ R-30 Bulava-30 ausgestattet, wobei jede Rakete bis zu zehn Sprengköpfe tragen kann. Experten zufolge kann die Knyaz Pozharsky Ziele in mehreren tausend Kilometern Entfernung treffen. Das mache sie zu einer mächtigen Waffe ihrer Klasse. Dieser Typ U-Boot soll keine regelmäßigen Stopps zum Tanken benötigen, könne lange unter Wasser bleiben und sei schwer zu entdecken, heißt es.

"Die von den Geheimdienstmitarbeitern erhaltenen Informationen ermöglichen es uns, die Merkmale und technischen Einschränkungen nicht nur von Knyaz Pozharsky, sondern auch anderer U-Boote des Projekts 955A zu identifizieren, die für die Aufrechterhaltung des imperialen Mythos Russlands von entscheidender Bedeutung sind", teilt der HUR in seiner Erklärung mit. Die russische Flotte spielt eine Schlüsselrolle bei Moskaus Militäroperationen gegen die Ukraine. Sie wird zum Abschuss von Raketen und Drohnen gegen Bodenziele eingesetzt.

Zu den vom HUR erhaltenen Materialien gehören nach Angaben der Erklärung detaillierte Listen der Besatzungsmitglieder mit ihren Rollen, Qualifikationen und körperlichen Fitnessniveaus, Kampfanweisungen, Schemata der Kampfanordnung und Überlebenssysteme des Schiffes sowie die Organisationsstruktur der Besatzung. Die Dokumente würden außerdem interne Vorschriften für Kabinen und Wohnräume, Protokolle für den Transport von Verwundeten und Fracht, Schleppverfahren und verschiedene Betriebsrichtlinien enthalten.

Zudem gibt die Ukraine an, Zugang zu einem technischen Bericht über die Inspektion einer beschädigten Funkboje zu haben, in dem auch die Mitglieder der Kommission und die an der Bewertung beteiligten Unternehmen genannt werden. Auch soll sich der Geheimdienst einen Auszug aus dem Terminkalender der Knyaz Pozharsky gesichert haben, einem detaillierten Dokument, das die täglichen Kampfeinsätze und Routineoperationen des Schiffes regeln soll.

Putin nimmt Atom-U-Boot in Betrieb

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im Juli an der Zeremonie der Flaggenhissung für das atomgetriebene U-Boot in der Werft in Sewerodwinsk an der Küste zum Weißen Meer im Norden Russlands teilgenommen und es dabei feierlich in Betrieb genommen. Benannt ist das Schiff nach Fürst Dmitri Poscharski. Der russische Nationalheld hatte Moskau im 17. Jahrhundert von polnisch-litauischen Truppen befreit.

Die russische Schwarzmeerflotte ist die dominierende Macht in der Region. Seit Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sie erhebliche Verluste erlitten und gerät durch die wachsenden Fähigkeiten der ukrainischen Marinedrohnen und Waffenlieferungen aus dem Westen zunehmend unter Druck.

Ukrainische Drohnen haben mehrere russische Schiffe zerstört. Dazu zählen das Landungsschiff Caesar Kunikov, das Patrouillenschiff Sergei Kotov, die Raketenkorvette Ivanovets und mehrere Hochgeschwindigkeitslandungsboote.

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