Offiziell befinden sich Nord- und Südkorea weiterhin im Kriegszustand. Der neue südkoreanische Präsident wagt jetzt einen Versuch der Annäherung. Bisher beißt er bei der nordkoreanischen Herrscherfamilie jedoch auf Granit.

Südkorea hat entlang der Grenze mit der Entfernung der Lautsprecher begonnen, die gegen Nordkorea gerichtete Sendungen ausgestrahlt hatten. Der Abbau der Lautsprecher sei eine "praktische Maßnahme, um die Spannungen zwischen dem Süden und dem Norden abzubauen", heißt es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums in Seoul. Die neue Regierung von Präsident Lee Jae Myung ist bestrebt, die Spannungen mit Pjöngjang zu reduzieren. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Juni wurden Propagandasendungen, die das nordkoreanische Regime kritisieren, abgeschaltet. Damit sollte der ins Stocken geratene Dialog mit dem Nachbarland wiederbelebt werden.

Nordkorea weist die Annäherungsversuche von Südkorea bisher jedoch zurück. Die einflussreiche Schwester von Machthaber Kim Jong Un, Kim Yo Jong, erteilte den Gesprächsangeboten eine Absage: "Wir stellen erneut die offizielle Haltung klar, dass unabhängig davon, welche Politik Seoul beschließt und welche Vorschläge es macht, wir kein Interesse daran haben." Ihr zufolge gibt es keinen Anlass für ein Treffen und auch kein Thema, das besprochen werden müsste. Allerdings hat auch Nordkorea die Verbreitung störender Geräusche über die Grenze kürzlich eingestellt.

"Sentimentale Worte" reichen nicht

Südkoreas neuer Präsident Lee ist anders als sein Vorgänger offen für eine Annäherung an Nordkorea, doch Pjöngjang zeigt sich bisher nicht kompromissbereit: Lee brauche nicht zu erwarten, dass seine Gesten etwas bewirken würden, sagte Kim Yo Jong nordkoreanischen Berichten zufolge weiter. Ein paar "sentimentale Worte" würden die Taten der Vergangenheit nicht ungeschehen machen.

Nord- und Südkorea sind auch nach dem Ende des Korea-Kriegs im Jahre 1953 formell weiterhin im Kriegszustand. Die USA haben Zehntausende Soldaten in Südkorea stationiert, unter anderem zum Schutz Südkoreas.

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