Im berüchtigten Abschiebegefängnis "Alligator Alcatraz" in Florida sitzen auch Menschen aus Guatemala ein. Vertreter des Landes wollen nun die Haftanstalt besuchen - und sich über die Haftbedingungen erkundigen, die von Menschenrechtsgruppen scharf kritisiert werden.

Guatemala hat einen Besuch von Regierungsvertretern in dem neuen US-Abschiebegefängnis "Alligator Alcatraz" angekündigt. Das Außenministerium des mittelamerikanischen Staats teilte am Freitag Ortszeit mit, es habe die US-Behörden um die Erlaubnis gebeten, in der Haftanstalt im US-Bundesstaat Florida festgehaltene Staatsbürger zu treffen. Ziel sei es, die Identität der nach offiziellen Angaben 14 Betroffenen festzustellen und sie zu befragen, um mehr über ihre Lage und die Haftbedingungen zu erfahren.

Der Besuch soll demnach am kommenden Donnerstag stattfinden. Bei den in "Alligator Alcatraz" inhaftierten Menschen handle es sich um volljährige Männer, erklärte das Außenministerium weiter.

US-Präsident Donald Trump hatte die Haftanstalt im vergangenen Monat besucht und die harschen Haftbedingungen gelobt. Bei seinem Rundgang sagte Trump, in den Sümpfen, die das Gefängnis umgeben, gebe es "viele Polizisten in Gestalt von Alligatoren". Den Reptilien müsse man "nicht so viel bezahlen".

Platz für tausend Insassen

Den Beinamen des Abschiebegefängnisses "Alligator Alcatraz" hat Floridas Justizminister James Uthmeier geprägt. Er spielte damit auf das berüchtigte Alcatraz-Gefängnis auf einer Insel vor San Francisco an. Trump hatte Anfang Mai behauptet, er wolle Alcatraz gut 60 Jahre nach seiner Schließung wieder in Betrieb nehmen lassen und dort Migranten unterbringen lassen. Experten halten dies wegen der enormen Kosten zwar für völlig unrealistisch, "Alcatraz" ist aber zur Metapher für Trumps unbarmherzigen Kurs geworden.

Bereits im Wahlkampf hatte Trump auf eine einwanderungsfeindliche Rhetorik gesetzt und "das größte Abschiebeprogramm in der Geschichte der USA" angekündigt. "Alligator Alcatraz" bietet mit Käfigen aus Metallzaun und Etagenbetten derzeit Platz für tausend Insassen. Kritiker des US-Präsidenten stufen die Bedingungen in der Haftanstalt als unmenschlich ein.

Die in New York ansässige Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch veröffentlichte im vergangenen Monat einen Bericht, der Misshandlungen und die erniedrigende Behandlung von Insassen in mehreren Abschiebe-Haftanstalten in Florida beschreibt.

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