Die Ukraine ist in der Nacht nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj von Russland mit mehr als 300 Drohnen und acht Raketen angegriffen worden. „Heute hat die Welt erneut Russlands Antwort auf unseren Wunsch nach Frieden gesehen, den wir mit Amerika und Europa teilen“, scheibt Selenskyj auf X. Getroffen wurde unter anderem die Hauptstadt Kiew. Dabei wurden nach Angaben der Lokalbehörden mindestens sechs Menschen getötet, darunter auch ein sechsjähriger Junge.
Der Kiewer Militärverwaltungschef Timur Tkatschenko sprach von mindestens 52 Verletzten, die Nachrichtenagentur Associated sogar von 56. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, dass 26 der Verletzten in Krankenhäuser eingeliefert wurden.
Neunstöckiges Wohnhaus stürzte teilweise ein
Die Zahl der Verletzten und Toten könnte weiter steigen. Denn bei dem Angriff wurde auch ein neunstöckiges Wohngebäude getroffen, das teilweise eingestürzte, ergänzte Tkatschenko. Rettungskräfte seien vor Ort, um Verschüttete aus den Trümmern zu befreien.
„Raketenangriff. Direkt auf ein Wohngebäude. Menschen sind unter den Trümmern begraben. Alle Dienste sind vor Ort“, schrieb Selenskyj auf X weiter. Bilder vom Ort des Geschehens zeigten Rauchwolken, die aus einem teils beschädigten Gebäude aufstiegen. Trümmer lagen auf dem Boden verstreut.
Mindestens 27 Orte in Kiew seien bei den Angriffen getroffen worden, meldete Militärverwaltungschef Tkatschenko weiter. Besonders betroffen seien die Bezirke Solomianskyi und Sviatoshynskyi. In weiteren Stadtteilen wurden die Fenster einer Kinderstation in einem Krankenhaus durch eine Druckwelle herausgesprengt sowie eine Schule und ein Kindergarten beschädigt, wie Klitschko weiter erklärte. Zudem sei eine weitere Lehreinrichtung getroffen worden, teilte der Katastrophenschutz mit.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha forderte eine Erhöhung des Drucks auf Moskau, um die Angriffe zu beenden. Der russische Präsident Wladimir Putin habe kein Interesse daran, „das Töten zu beenden“, erklärte Sybiha im Onlinedienst X. „Es ist Zeit für maximalen Druck auf Moskau.“ US-Präsident Donald Trump „war bisher sehr großzügig und geduldig mit Putin dabei, eine Lösung zu finden“, schrieb Sybiha weiter.
Die russischen Angriffe auf die Ukraine dauern trotz des zunehmenden Drucks aus Washington unvermindert an. US-Präsident Trump hatte Russland am Dienstag nach seinen Worten „noch zehn Tage“ Zeit gegeben, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Zuvor hatte er Mitte Juli eine 50-Tage-Frist ausgegeben. Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine brachten bisher keine Fortschritte.
Russland meldet Eroberung von Tschassiw Jar – Ukraine spricht von „Lüge“
Russland vermeldete derweil die Eroberung der wichtigen Stadt Tschassiw Jar im ostukrainischen Donezk verkündet. Die für die ukrainische Verteidigung in der Region zentrale Stadt sei „befreit“ worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag.
Die Ukraine wies das zurück. Moskaus Meldung sei „natürlich nicht wahr“ und eine „komplette Lüge“, sagte ein ukrainischer Militärsprecher.
Russland bemühte sich seit Monaten die Kontrolle über Tschassiw Jar zu erlangen. Donezk ist eine von vier ukrainischen Regionen, die Moskau im September 2022 annektierte.
Bei den bisher gescheiterten Bemühungen um eine Lösung des Konflikts hatte Moskau gefordert, dass die Ukraine Donezk und die drei weiteren teilweise besetzten Regionen vollständig an Russland abtritt. Die Ukraine hatte dies als vollkommen inakzeptabel abgelehnt.
US-Präsident Donald Trump hatte Russland am Montag nach seinen Worten „zehn bis zwölf Tage“ Zeit gegeben, um den Konflikt in der Ukraine zu beenden. Zuvor hatte er Mitte Juli eine 50-Tage-Frist ausgegeben.
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