Bei nächtlichen Angriffen sind nach Behördenangaben mehrere Menschen in der Ukraine und in Russland getötet worden. Russland habe in der Nacht einen kombinierten Angriff mit Raketen und Drohnen gestartet, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. Attackiert wurden demnach die Regionen um die Städte Sumy, Charkiw und Dnipro. „Solche Angriffe können sicherlich nicht ohne Antwort bleiben, und ukrainische weitreichende Drohnen stellen eine sicher“, schrieb er. Russische Militärunternehmen, Logistik und Flugplätze müssten erkennen, dass Russlands eigener Krieg echte Folgen für sie habe.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland nachts 208 Drohnen und Drohnenattrappen, zwölf ballistische Raketen vom Typ Iskander-M sowie 15 Marschflugkörper verschiedener Typen ab. Davon wurden demnach 183 Drohnen und 17 Raketen und Marschflugkörper abgeschossen.
Hauptziel der Attacke war demnach die Region Dnipropetrowsk. Der dortige Gouverneur Serhij Lyssak schrieb bei Telegram von einer „schrecklichen Nacht“. In der Stadt Dnipro und Umgebung seien drei Menschen getötet und sechs verletzt worden.
Bei einem Angriff auf Charkiw mit Gleitbomben, Raketen und Drohnen wurden dem Bürgermeister Ihor Terechow zufolge fünf Menschen verletzt, darunter drei Einsatzkräfte, die bei einem zweiten Schlag vor Ort waren. Wohnhäuser, ein ziviles Unternehmen und Straßen seien beschädigt worden. Terechow erklärte, die zweitgrößte Stadt der Ukraine habe in der Nacht „fast drei Stunden lang“ unter Dauerbeschuss durch russische Lenkbomben, Raketen und Angriffsdrohnen gestanden.
Charkiw liegt nur etwa 25 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und war bereits in den vergangenen Tagen Ziel massiver Angriffe. Drei Verletzte gab es Militärgouverneur Oleh Hryhorow zufolge außerdem in der Region Sumy.
Tote auch in Russland
Durch ukrainische Drohnenangriffe sind nach Behördenangaben zwei Menschen im südrussischen Gebiet Rostow getötet worden. Infolge eines Angriffs sei ein Auto ausgebrannt, schrieb der Gouverneur der Region, Juri Sljusar, bei Telegram. In einem anderen Ort sei die Stromversorgung von Privathäusern in einer Straße durch eine herabfallende Drohne gestört.
In Stawropol im Süden Russlands griff die Ukraine einen Industriebetrieb an. Telegram-Kanäle veröffentlichten Videos, die den Treffer einer Drohne und eine Explosion zeigen. Der Gouverneur der Region Stawropol im Süden Russlands, Wladimir Wladimirow, schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass ein ukrainischer Drohnenangriff abgewehrt worden sei. Industrieanlagen seien angeflogen worden. Er gab an, dass es einen „kleinen Brand“ gegeben habe, der schnell gelöscht worden sei.
Der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazija zufolge gab es an den Flughäfen Wladikawkas und Kaluga und Grosny bis in den Vormittag hinein mehrfach vorübergehend keine Starts und Landungen. Im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen und der dann aktiven Flugabwehr kommt es in Russland immer wieder zu Einschränkungen an Flughäfen.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Morgen mit, dass das Militär 54 ukrainische Drohnen über sieben russischen Regionen und der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgeschossen habe – zwölf davon über dem Gebiet Rostow. Die Region Stawropol wurde nicht genannt.
Russland überzieht die Ukraine seit mehr als drei Jahren mit einem zerstörerischen Krieg. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift die Ukraine auch Ziele in Russland an. Dabei gibt es immer wieder Tote und Verletzte. Die Opfer und Schäden stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.
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