Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat eine von der US-Regierung angeordnete Vernichtung von Verhütungsmitteln im Wert von Millionen Dollar angeprangert. Die Entscheidung, Verhütungsmittel im Wert von 9,7 Millionen Dollar (8,3 Millionen Euro) zu verbrennen, sei „ein rücksichtsloser und schädlicher Akt gegen Frauen und Mädchen weltweit“, kritisierte die US-Chefin der Hilfsorganisation, Avril Benoît.

Dem US-Außenministerium zufolge wurde eine „vorläufige Entscheidung gefällt, bestimmte“ Verhütungsmittel zu vernichten. Dabei handele es sich um Produkte, die abgelaufene Verträge der Entwicklungsbehörde USAID aus der Zeit der Vorgängerregierung betreffen, wie ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte. Bisher genehmigt worden sei nur die Vernichtung von Verhütungsmitteln im Wert von 167.000 Euro. „Es werden keine HIV-Medikamente oder Kondome zerstört“, sagte der Sprecher weiter.

Medienberichten zufolge will die US-Regierung in Belgien gelagerte Vorräte im Wert von 9,7 Millionen Dollar bis Ende Juli vernichten. Ärzte ohne Grenzen kritisierte, dass das früheste Verfallsdatum der Vorräte erst 2027 sei. Die Entscheidung sei nicht nur eine „sinnlose Verschwendung“, die US-Regierung setze damit auch „die Gesundheit und das Leben von Menschen aufs Spiel, um eine politische Agenda durchzusetzen“, erklärte Benoît weiter.

„Millionen Frauen und Mädchen weltweit, die eine Schwangerschaft verhindern oder hinauszögern möchten, haben oftmals keinen Zugriff auf moderne Verhütungsmethoden“, erklärte die Hilfsorganisation weiter. In konfliktbetroffenen Gebieten mit eingeschränkter Gesundheitsversorgung könne eine ungewollte Schwangerschaft „verheerende Folgen“ haben und bis hin zum Tod führen. In diesen Gebieten haben sich Gesundheitsrisiken laut Ärzte ohne Grenzen durch den Wegfall der USAID-Hilfen bereits verschärft.

US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt die Schließung der Entwicklungsbehörde USAID angeordnet und deren Programme im Bereich Familienplanung eingestellt. Die massiven Kürzungen sorgten bei Hilfsorganisationen weltweit für Entsetzen. Am 1. Juli stellte USAID ihre Arbeit offiziell ein.

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