Die Versorgungslage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit Lebensmitteln ist augenscheinlich katastrophal. Mehr als 100 NGOs warnen jetzt vor einer "Massenhungernot" - und stellen drei Forderungen auf.
Mehr als 100 Hilfsorganisationen haben angesichts der verheerenden Lage im Gazastreifen vor der Ausbreitung einer "Massenhungersnot" gewarnt. In einer von 111 Organisationen unterzeichneten Erklärung hieß es, dass "unsere Kollegen und die Menschen, denen wir helfen, dahinsiechen". Zu den Unterzeichnern gehören Ärzte ohne Grenzen (MSF), Save the Children und Oxfam.
Die Organisationen forderten sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe, die Öffnung aller Grenzübergänge und den ungehinderten Fluss von Hilfsgütern durch von der UNO kontrollierte Strukturen.
Die UNO hatte am Dienstag mitgeteilt, dass israelische Soldaten seit Beginn der Arbeit der von den USA und Israel unterstützten Hilfsorganisation GHF Ende Mai mehr als 1000 Palästinenser getötet hätten, während diese versuchten, sich Nahrungsmittel zu verschaffen. Wegen der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen steigt der internationale Druck auf Israel.
Israel sieht keine Hungersnot
Die "Times of Israel" zitierte einen ranghohen israelischen Sicherheitsbeamten, wonach das Militär keine Hungersnot in Gaza festgestellt habe. Es müssten aber Maßnahmen zur Stabilisierung der humanitären Lage ergriffen werden. Der Beamte räumte laut der Zeitung zwar ein, dass in letzter Zeit die Menge an Hilfsgütern, die die Menschen in dem abgeriegelten Küstenstreifen erreichen, deutlich gesunken sei. Er warf jedoch UN-Organisationen vor, eingetroffene Lebensmittel und andere Hilfsgüter nicht abgeholt und verteilt zu haben.
Laut der zuständigen israelischen Behörde Cogat warten rund 950 Lastwagen mit Hilfsgütern an den Grenzübergängen Kerem Schalom und Zikim darauf, von Organisationen der Vereinten Nationen abgeholt zu werden. Eine Sprecherin des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) erklärte, man habe rund 600 Lkw mit Nahrungsmitteln, Medikamenten, Windeln und anderen Hygieneartikeln in Ägypten und Jordanien bereitstehen. Sie bekämen von Israel aber keine Einreisegenehmigung in den Gazastreifen.
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