Seit mehreren Tagen befinden sich laut ukrainischen Angaben kleinere Gruppen russischer Soldaten in Pokrowsk. Das muss nicht gleichbedeutend mit einem baldigen Fall der Stadt an die Kreml-Truppen sein. Es gibt jedoch mehrere Hinweise auf Probleme bei Kiews Streitkräften.
Ukrainische Militärangehörige haben gegenüber dem Medium Ukrainska Prawda das Eindringen russischer Sabotagetruppen in Pokrowsk bestätigt. Der Ort ist seit längerer Zeit einer der umkämpftesten an der gesamten Front. Die Eliminierung der Sabotagegruppen der Besatzer sei derzeit im Gange, heißt es aus der ukrainischen Armee. Die russischen Kämpfer sollen bereits vor fünf Tagen in Pokrowsk eingedrungen sein.
Zuvor hatte der dem Militär nahestehende Kanal Deepstate berichtet, die Sabotagetruppen hätten den Mangel an Infanterie in einer ukrainischen Brigade ausgenutzt. "Die Jungs von der 155. Brigade und der 68. Brigade korrigieren die Situation, damit sie nicht in eine Katastrophe ausartet." Einige russische Soldaten seien bereits getötet worden, andere noch nicht. "Das Ziel des Feindes ist klar: Er will Fuß fassen, auf Verstärkung warten", so Deepstate.
In einem Video ist zu sehen, wie zwei ukrainische Soldaten am südlichen Rand von Pokrowsk in einem Auto unterwegs sind und dann beschossen werden und aussteigen. Mindestens ein Kämpfer ist verwundet. Die Verifizierung von ntv konnte den Ort der Aufnahmen bestimmen, wahrscheinlich ist der Clip in den vergangenen Tagen aufgenommen worden. In russischen Kanälen wird ein Video verbreitet, das zeigt, wie eine Kamikaze-Drohne in das Auto fliegt. Eine Person befindet sich währenddessen auf der Ladefläche.
"Verteidigung weiterhin durchlässig"
Ein Analyst von Frontelligence Insight warnt auf X, dass russische Kanäle die Berichte über das Eindringen von Sabotagetruppen in Pokrowsk übertrieben darstellen würden. "In Wirklichkeit handelte es sich bei der Infiltration nur um eine Handvoll sehr kleiner Teams."
Den Angaben zufolge haben die russischen Truppen die Außenbezirke der seit langer Zeit umkämpften Stadt erreicht und den Ort Troyanda passiert. "Dies deutet darauf hin, dass die Verteidigung weiterhin durchlässig ist - vor allem aufgrund von Personalmangel und Koordinationsproblemen zwischen den Einheiten", so Frontelligence Insight. Bereits 2024 seien russische Sabotagetruppen in Pokrowsk eingedrungen und hätten keinen greifbaren Erfolg gehabt, schreibt der Analyst - warnt aber zugleich: "Die wachsende Zahl der Einbrüche deutet auf ein größeres Problem hin."
Pokrowsk ist nicht nur aus südwestlicher Richtung in Gefahr, sondern auch aus Nordosten. Das Institut für Kriegsstudien (ISW) teilt mit, es habe dort in jüngster Zeit eine Reihe russischer Vorstöße beobachtet, die darauf abzielten, die Stadt einzukesseln und die Basis für einen Vorstoß zu schaffen, um den ukrainischen Festungsgürtel von Süden her anzugreifen. "Die Verlegung von Teilen zweier Brigaden in das Gebiet deutet darauf hin, dass das russische Militär möglicherweise in naher Zukunft verstärkte Angriffe auf Pokrowsk vorbereitet."
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