Israels Angriffe im Gazastreifen sorgen international für Kritik. Nun fordern mehrere Außenminister eine Waffenruhe. Darunter sind Italien, Frankreich, Österreich und Großbritannien. Nicht mit dabei ist Deutschland. Außenminister Wadephul äußert sich jedoch auf X.

Die Außenminister von 25 Ländern fordern in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende des Kriegs im Gazastreifen. Ihre Botschaft sei klar und dringend: "Der Krieg in Gaza muss jetzt beendet werden", hieß es in dem Text. "Weiteres Blutvergießen dient keinem Zweck." Man unterstütze die Bemühungen der Vermittler USA, Katar und Ägypten.

Unterzeichnet wurde die Erklärung unter anderem von den Außenministern Italiens, Frankreichs, Österreichs, des Vereinigten Königreichs, Belgiens und Kanadas sowie von der EU-Kommissarin für Gleichstellung und Krisenmanagement. Deutschland gehört nicht zu den Unterzeichnern.

Die Unterzeichner fordern auch eine sofortige Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. "Ein ausgehandelter Waffenstillstand bietet die beste Hoffnung, sie nach Hause zu bringen und die Qualen ihrer Familien zu beenden."

Länder kritisieren Hilfsmodell

Im Gazastreifen werden nach offiziellen israelischen Angaben noch 50 Geiseln festgehalten, von denen weniger als die Hälfte noch am Leben sein sollen. Die Außenminister kritisieren in dem Schreiben den Umgang Israels mit der humanitären Hilfe für den Gazastreifen: "Das Modell der israelischen Regierung für die Bereitstellung von Hilfsgütern ist gefährlich, schürt Instabilität und beraubt die Menschen im Gazastreifen ihrer Menschenwürde."

"Wir verurteilen die unmenschliche Tötung von Zivilisten, darunter auch Kinder, die versuchen, ihre elementarsten Bedürfnisse nach Wasser und Nahrung zu befriedigen. Es ist entsetzlich, dass über 800 Palästinenser auf der Suche nach Hilfe getötet wurden", schreiben die Außenminister. Die Verweigerung der lebensnotwendigen humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung durch die israelische Regierung sei inakzeptabel.

Auch der israelische Plan eines Lagers für Palästinenser, das von israelischen Ministern oft "humanitäre Stadt" genannt wird, verurteilen die Staaten: "Wir lehnen jegliche Schritte in Richtung territorialer oder demografischer Veränderungen in den besetzten palästinensischen Gebieten entschieden ab."

Auch Deutschlands Außenminister Johann Wadephul äußerte seine Sorgen über die "katastrophale humanitäre Lage" in Gaza. Er habe heute mit seinem israelischen Amtskollegen telefoniert, schrieb er auf X. "Wir fordern Israel dringend auf, die Vereinbarungen mit der EU zur Ermöglichung humanitärer Hilfe umzusetzen."

Der Gaza-Krieg begann nach dem Überfall der Hamas und anderer islamistischer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei waren etwa 1200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt worden. Seitdem wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bislang über 58.000 Menschen im Gazastreifen getötet. Forscher gingen zuletzt von deutlich höheren Todeszahlen aus.

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