Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs vorgeschlagen. Der Kreml bekräftigt sein Interesse an den Gesprächen - bleibt aber bei seinen Maximalforderungen, die einer kompletten ukrainischen Kapitulation gleichkämen.

Der Kreml hat Interesse an der vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagenen dritten Verhandlungsrunde zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende bestätigt. Beim vergangenen Treffen hätten beide Seiten ihre Positionspapiere ausgetauscht, erinnerte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zu diesen stünden nun ein Meinungsaustausch und Verhandlungen bevor, bisher seien sie völlig gegensätzlich, sagte er russischen Agenturen zufolge. Es sei noch "große diplomatische Arbeit" vonnöten.

"Das Wichtigste für uns ist, unsere Ziele zu erreichen. Unsere Ziele sind klar", sagte Peskow. Damit bezieht er sich auf Moskaus Liste maximalistischer Forderungen, die in seinem sogenannten "Friedensmemorandum" während der jüngsten Verhandlungen mit der Ukraine im Juni in Istanbul vorgestellt wurden. In dem Dokument wird gefordert, dass die Ukraine die russische Annexion der Krim und von vier teilweise besetzten Regionen - Cherson, Donezk, Saporischschja und Luhansk - anerkennt. Dazu wird der vollständige Rückzug und die Demobilisierung der ukrainischen Truppen verlangt. Der Kreml hat außerdem darauf bestanden, dass die Ukraine im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommens alle vom Westen gelieferten Waffen demontiert und zerstört.

Selenskyj hatte am Wochenende ein Treffen noch im Laufe der Woche vorgeschlagen. Laut Peskow gibt es noch kein endgültig fixiertes Datum. Von russischer Seite gebe es keine Änderungen an der Zusammensetzung der Delegation, teilte er mit. Als Russlands Chefunterhändler fungierte bei den vergangenen beiden Gesprächsrunden in Istanbul Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski.

Im Mai haben Kiew und Moskau erstmals seit drei Jahren wieder bilateral miteinander verhandelt. Bei diesem und einem späteren Treffen im Juni in Istanbul vereinbarten beide Seiten einen großen Gefangenenaustausch und die Rückgabe von Gefallenen. Schritte über eine Beendigung des im Februar 2022 von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden hingegen nicht besprochen.

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