Freunde werden sie nicht mehr: Ex-CSU-Chef Seehofer hat die Memoiren seiner früheren Chefin Merkel natürlich nicht gelesen. Das aber ist kein Grund, nicht doch ein vernichtendes Urteil zu fällen.

Der frühere CSU-Chef Horst Seehofer hat die Memoiren von Ex-Kanzlerin Angela Merkel nicht gelesen. Der "Augsburger Allgemeinen" sagte der ehemalige bayerische Ministerpräsident, er habe es weder gelesen noch stehe es in seinem Bücherregal. "Aber die Stellen, wo ich vorkomme, hat man mir erzählt", schob Seehofer hinterher. "Das Buch ist eine Autobiografie. Da ist es erlaubt, dass man sein Leben so schildert, wie man es selber gern sieht", sagte der 76-Jährige und schob nach: "Dass aber das ganze Leben in so einem Buch aufgehübscht und nur noch als makellos geschildert wird - ein solches Leben gibt es nicht."

Merkel hatte im Herbst ihre Erinnerungen unter dem Titel "Freiheit" vorgelegt und ihre Migrationspolitik verteidigt. Insbesondere mit der CSU und deren damaligen Chef Seehofer lag sie oft über Kreuz. Die jetzige Bundesregierung unter CDU-Kanzler Friedrich Merz hatte den Kurs in der Migrationspolitik deutlich verschärft. Innenminister Alexander Dobrindt ordnete etwa mehr Grenzkontrollen und Zurückweisungen von Asylsuchenden an den Landgrenzen an.

Seehofer sagte dazu: "Das macht mich regelrecht glücklich. Es zeigt aber auch: Du kannst als Innenminister strampeln, wie du willst, wenn der Kanzler wie damals Angela Merkel nicht mitzieht, bringt das nichts. Dobrindt macht jetzt, was wir seit 2015 verfolgt haben."

Seehofer verantwortete in der Regierungszeit von Merkel zunächst von 2005 bis 2008 das Landwirtschaftsressort und von 2018 bis 2021 das Innenministerium.

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