Bei einem Angriff der israelischen Armee im Gazastreifen wird die einzige katholische Kirche dort getroffen - versehentlich, wie die Regierung beteuert. US-Präsident Trump will mit Ministerpräsident Netanjahu sprechen.

Israel hat "tiefes Bedauern" geäußert, nachdem eine katholische Kirche im Gazastreifen bei einem israelischen Militäreinsatz getroffen wurde. "Wir teilen den Schmerz der Familien und der Gläubigen", hieß es in einer Erklärung des Büros von Regierungschef Benjamin Netanjahu. Das Land bleibe dem Schutz heiliger Orte und dem Schutz von Zivilisten verpflichtet, hieß es weiter. Jedes unschuldige Leben, das verloren gehe, sei eine Tragödie.

Ein Militärsprecher erklärte am Abend, erste Untersuchungen hätten ergeben, dass Geschossteile die Kirche während eines Militäreinsatzes versehentlich getroffen hätten. Die Untersuchungen dauerten noch an. "Israel zielt niemals auf Kirchen oder religiöse Stätten", erklärte das israelische Außenministerium bei X. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärte kurz zuvor in Washington, US-Präsident Donald Trump habe Netanjahu wegen des Zwischenfalls angerufen. Netanjahu habe eingeräumt, dass es ein "Fehler" der Israelis gewesen sei, die Kirche zu treffen, so Leavitt.

Meloni verurteilt Angriff

Bei dem Vorfall waren drei Menschen getötet worden, einige der neun Verletzten befinden sich nach Angaben des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem in kritischem Zustand. Getroffen wurde die katholische Kirche der Heiligen Familie im Zentrum der Stadt Gaza. Das Patriarchat verurteilte "die Attacke auf unschuldige Zivilisten und einen heiligen Ort". Die Opfer hätten im Kirchengelände Zuflucht gesucht, "nachdem ihre Häuser, ihr Besitz und ihre Würde bereits genommen worden waren".

Papst Leo XIV. zeigte sich "zutiefst betrübt" über den Verlust von Menschenleben und den Angriff auf die Kirche der Heiligen Familie, wie der Staatssekretär des Vatikans im Namen des Papstes erklärte. Der Papst fordere eine "sofortige Waffenruhe" im Gazastreifen, hieß es in der Erklärung weiter, in der Israel aber nicht explizit genannt wurde. Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verurteilte den Angriff: "Kein militärisches Vorgehen kann ein solches Verhalten rechtfertigen", erklärte sie auf X. Der verstorbene Papst Franziskus habe in regelmäßigem Austausch mit der Pfarrei der Kirche der Heiligen Familie gestanden.

Frankreich bezeichnete den Angriff als "inakzeptabel". Außenminister Jean-Noël Barrot erinnerte daran, dass die katholische Kirche im Gazastreifen unter dem "historischen Schutz Frankreichs" stehe. "Es ist Zeit, dass das Massaker in Gaza endet", fügte Barrot hinzu. Frankreich gilt seit einem Abkommen aus dem 16. Jahrhundert als Beschützerin katholischer Gemeinschaften im Nahen Osten.

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