Vor wenigen Tagen feuert Robert F. Kennedy Jr. alle Experten eines Gremiums für Impfstoffe. Unter den Nachfolgern, die Trumps Gesundheitsminister ernennt, sind auch Impfskeptiker. Nun trifft der Ausschuss eine Entscheidung, die von Medizinern kritisiert wird.

Ein kürzlich von US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. neu besetztes Beratergremium hat dafür plädiert, langjährige Empfehlungen für bestimmte Grippeimpfstoffe zurückzunehmen. Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, handelt es sich um Vakzine, die den Inhaltsstoff Thimerosal enthalten, der von Impfgegnern fälschlicherweise mit Autismus in Verbindung gebracht wird.

Der Beratende Ausschuss für Impfpraktiken (ACIP) stimmte am Donnerstag zunächst dafür, die übliche Empfehlung zu unterstützen, wonach fast alle Amerikaner ab einem Alter von sechs Monaten jährlich eine Grippeimpfung erhalten sollten. Im Anschluss entschieden die Ausschussmitglieder aber, dass nur noch Einzeldosispräparate verabreicht werden sollten, die frei von Thimerosal sind.

Thimerosal wird seit Langem in Vakzinen verwendet. Dutzende Studien haben gezeigt, dass das Konservierungsmittel in geringen Dosen unbedenklich ist. Es enthält eine geringe Menge einer bestimmten Quecksilberverbindung. Aus Vorsichtgründen sind in den USA seit 2001 alle Impfstoffe für Kinder unter sechs Jahren thimerosalfrei. Insgesamt wird Thimerosal noch in weniger als fünf Prozent aller Grippeimpfstoffen eingesetzt. Der Ausschuss fällte laut AP seine Entscheidung auf Grundlage einer Präsentation eines ehemaligen Vorsitzenden einer Impfgegnergruppe - ohne die übliche Präsentation wissenschaftlicher Daten in der Runde zuzulassen.

"Weder wissenschaftlich fundiert noch transparent"

Mediziner kritisierten das Verhalten des ACIP. "Die selektive Verwendung von Daten und das Weglassen etablierter wissenschaftlicher Erkenntnisse untergräbt das öffentliche Vertrauen und fördert Fehlinformationen", sagte etwa Dr. Sean O'Leary von der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte. Über die neuen Ausschussmitglieder sagte er: "Ihre jüngsten Aktionen waren weder wissenschaftlich fundiert noch transparent."

Jason Goldman von der American Academy of Pediatrics erklärte: "Was eine strenge, evidenzbasierte Diskussion über den nationalen Impfplan hätte sein sollen, schien stattdessen eine vorab festgelegte Übung zu sein, die darauf abzielte, die bewährte Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen und grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse zu untergraben".

Erst vor etwa zwei Wochen hatte Kennedy alle 17 Experten des ACIP entlassen und acht handverlesene Nachfolger ernannt, zu denen auch mehrere Impfskeptiker gehören. Der einflussreiche Ausschuss berät die Zentren für Gesundheitskontrollen (CDC) in Fragen der Wirksamkeit und Sicherheit von Impfstoffen und gibt Empfehlungen dazu ab, wer wann geimpft werden sollte. Die Empfehlungen des ACIP haben großen Einfluss darauf, ob Versicherungen und staatliche Gesundheitsprogramme wie Medicaid bestimmte Impfungen übernehmen.

Kennedy stellt seit vielen Jahren die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen infrage. Der Gesundheitsminister setzte in der Vergangenheit immer wieder Behauptungen in die Welt, die im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen.

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