Zwölf Tage lang bombardieren Israel und später auch die USA Ziele im Iran. Der Gegenschlag des Irans fällt deutlich schwächer aus. Das hält das Regime aber nicht davon ab, mit vermeintlichen Erfolgen zu prahlen und sich als Sieger im Krieg darzustellen.

Erstmals nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat sich dessen oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei zu Wort gemeldet. Das iranische Volk habe "seine Würde, seine herausragende und außergewöhnliche Persönlichkeit gezeigt", sagte der 86 Jahre alte Religionsführer in einer Videobotschaft, aus der die staatliche Nachrichtenagentur Irna zitierte. Das "zionistische Regime" - gemeint ist Israel - sei "niedergestreckt und zermalmt" worden, sagte das Staatsoberhaupt. Chamenei meldete sich damit erstmals nach mehr als einer Woche zu Wort.

In Richtung der USA drohte Chamenei mit weiteren Angriffen auf US-Stützpunkte, sollte sein Land erneut von den Vereinigten Staaten angegriffen werden. "Die Islamische Republik hat Zugang zu wichtigen US-Stützpunkten in der Region und kann jederzeit gegen diese vorgehen, wenn sie es für notwendig erachtet", sagte er.

Das geistliche Oberhaupt des Iran sagte, die USA hätten mit ihren Angriffen auf Atomstandorte im Iran "nichts erreicht". US-Präsident Donald Trump, der von einer Auslöschung des iranischen Atomprogramms gesprochen hatte, habe die Ereignisse übertrieben. Der Iran habe gesiegt und "Amerika als Vergeltung einen schweren Schlag ins Gesicht versetzt". Der Iran werde sich den USA "niemals ergeben", fuhr Chamenei fort. "Das kann in der Zukunft wieder passieren; sollte es einen Angriff geben, werden die Kosten für den Feind und den Aggressor mit Sicherheit hoch sein", betonte Chamenei.

Chamenei widersprach damit den Angaben des iranischen Außenministeriums. Ein Sprecher des Ministeriums hatte am Mittwoch im katarischen Sender Al-Dschasira gesagt, die iranischen Atomanlagen seien bei den Angriffen Israels und der USA "zweifellos erheblich beschädigt" worden.

Hunderte Zivilisten gestorben

Israel hatte am 13. Juni einen "präventiven" Großangriff auf den Iran gestartet und dies mit dem fortgeschrittenen iranischen Atom- und Raketenprogramm begründet. Die israelische Armee griff vor allem iranische Atom- und Militäranlagen an. Ziel sei es, den Iran vom Bau einer Atombombe abzuhalten, allerdings bestreitet der Iran, nach der Atombombe zu streben. Der Iran attackierte Israel danach seinerseits mit Raketen und Drohnen.

Die USA griffen in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran ein und bombardierten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan. Der Iran attackierte daraufhin am Montag die US-Luftwaffenbasis Al-Udeid in Katar, wobei es aber offenbar nur geringe Schäden gab. Am Dienstag trat nach zwölf Tagen Krieg eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft.

Insgesamt wurden in dem Krieg mit Israel dem iranischen Gesundheitsministerium zufolge mindestens 610 Zivilistinnen und Zivilisten getötet. Auch mehrere hochrangige Militärvertreter und Wissenschaftler kamen ums Leben. Mehr als 4700 Menschen seien verletzt worden. Die iranischen Vergeltungsschläge gegen Israel kosteten den israelischen Behörden zufolge 28 Menschenleben.

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