Die Weltöffentlichkeit ist erleichtert über den vorläufigen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran. Im Gazastreifen hingegen gehen die Angriffe unvermittelt weiter. Auch beim Warten auf dringend benötigte Hilfsmittel sollen weiter viele Menschen ihr Leben verlieren.

Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen hat Israel die Tötung von 20 Menschen vorgeworfen. Sechs Menschen seien getötet und 30 weitere verletzt worden, während sie auf die Ausgabe von Hilfsgütern warteten, sagte Zivilschutz-Sprecher Mahmud Bassal. Bei weiteren israelischen Angriffen hätten zudem mindestens 14 Menschen im Zentrum und Norden des Gazastreifens ihr Leben verloren.

Die wartenden Menschen im Zentrum des Küstengebiets seien von Kugeln und Panzergeschossen getroffen worden, erklärte Bassal. Die israelische Armee teilte mit, den Vorfall zu untersuchen. Die weiteren israelischen Angriffe trafen laut Bassal ein Haus im Vertriebenenlager Nuseirat. Bei dem Luftschlag wurden demnach sechs Menschen getötet, darunter ein Kind. Acht weitere Menschen seien bei zwei Angriffen auf Häuser in Deir al-Balah und östlich der Stadt Gaza getötet worden.

Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hatte ihren Einsatz im Gazastreifen im vergangenen Monat nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Die Verteilung von Hilfsgütern durch GHF soll eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen sein. Israel und die USA wollen nach eigener Angabe mit dem Einsatz der umstrittenen Stiftung verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet.

GHF-Stiftung ist umstritten

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise, seit der Einführung eines neuen Hilfsmechanismus im Mai seien mehr als 500 Palästinenser, die auf Hilfsgüter gewartet hätten, getötet worden. Die UN hatten zuvor von mindestens 410 Toten durch israelische Bombardierungen und Beschuss in der Gegend der Verteilzentren gesprochen. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf habe die Todesfälle praktisch alle selbst verifiziert, sagte ein Sprecher. Möglich sei, dass zusätzlich auch bewaffnete Gruppen im Umfeld der Nahrungsmittelverteilstellen schössen. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung, der sie vorwerfen, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten. Israel steht wegen der verheerenden humanitären Lage in dem Palästinensergebiet international unter Druck. Die UNO warnt vor einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke